Alarm fürs Herz-Kreislauf-System
Atembeschwerden nehmen bei Hitzewellen drastisch zu

Hitze belastet das Herz-Kreislauf-System erheblich. Während manche Menschen einfach ausser Puste geraten und etwas Herzrasen verspüren, kann dies bei anderen zu schweren Komplikationen führen.
Publiziert: 11:25 Uhr
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Hitze kann dem Herz-Kreislauf-System stark zusetzen.
Foto: Getty Images/Science Photo Library RF

Darum gehts

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Olivia RuffinerRedaktorin

An heissen Tagen ist das Herz nicht nur von Frohsinn erfüllt, sondern kann auch unter Stress geraten. Bei Wärme weiten sich die Blutgefässe. Das Herz muss also mehr leisten, um das Blut durch die erweiterten Gefässe zu pumpen. Ein gesunder Mensch verspürt dabei einen leicht erhöhten Puls und wird etwas schneller müde.

Menschen mit Herzproblemen haben aber bereits im Normalzustand Schwierigkeiten, das Blut durch die Gefässe zu pumpen. Dieser zusätzliche Aufwand verschlechtert die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Mögliche Folgen sind Erschöpfung, Muskelkrämpfe, Konzentrations- oder Herzrhythmusstörungen. Statistiken zeigen: Bei extremer Hitze steigt auch das Risiko für Herzinfarkte.

Achtung: Kreislaufkollaps

Gleichzeitig führen die erweiterten Gefässe und der durch das Schwitzen verursachte Flüssigkeitsverlust bei gesunden wie bei herzschwachen Menschen dazu, dass der Blutdruck abfällt. Dieser gibt Auskunft über den Druck, mit dem das Herz das Blut in die Blutgefässe pumpt.

Die Kombination aus schnellem Puls und niedrigem Blutdruck kann Schwindel und Kreislaufprobleme auslösen. Sprich: Es kann zu einem Kreislaufkollaps kommen. In diesem Fall solltest du dich hinlegen, die Beine hochlagern und viel Wasser trinken. Werden die Beschwerden nicht besser, musst du medizinische Hilfe aufsuchen.

Wenn dir die Puste ausgeht

In vielen Fällen von hitzebedingten Herzproblemen tauchen auch Atembeschwerden auf. Auf dieses Phänomen gehen Franziska Matthies-Wiesler und ihr Team in einer Veröffentlichung in der «Zeitschrift für Pneumologie» ein. Sie untersuchten die Auswirkungen von hohen Aussentemperaturen und Hitzewellen auf Lungenerkrankungen.

Der Körper versucht nämlich, nicht nur über die Blutgefässe Wärme abzugeben, sondern auch über die Lunge. Das führt zu einer höheren Atemfrequenz; Hunde beispielsweise beginnen dann zu hecheln.

Auch Waldbrandpartikel, wie hier in Kanada im Juni 2025, können für schlechte Luft im Sommer sorgen.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Zusätzlich ist die Luftqualität im Sommer schlechter. Bei Hitze bildet sich mehr bodennahes Ozon (ein schädliches Gas), und durch die Trockenheit entsteht schneller Feinstaub. Mancherorts verunreinigen auch verwehte Partikel von Waldbränden die Luft. Gleichzeitig sind wir dem im Sommer viel mehr ausgesetzt, weil wir vermehrt draussen sind oder die Fenster geöffnet lassen.

Hitze und schlechte Luft kumulieren ihre negativen Wirkungen

Diese Kombination macht besonders Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die ohnehin eine erschwerte Atmung und einen verminderten Sauerstofftransport ins Blut haben, zunehmend zu schaffen. «Lungenprobleme zählen zu den häufigsten Ursachen für Mortalität und Morbidität während Hitzewellen», schreiben Matthies-Wiesler und ihr Team. Das Problem ist, dass sich Hitze und Luftverschmutzung gegenseitig verstärken.

Zum Schutz des Herz-Kreislauf-Systems vor Hitze lautet die Devise: viel trinken und sich im Schatten oder in kühlen Räumen aufhalten. Besonders die Hitze zur Mittags- und Nachmittagszeit solltest du meiden. Die Fenster sollten geschlossen bleiben, bis die Aussentemperatur etwas abgekühlt ist. Bei sehr schlechter Luftqualität kann ein Luftreiniger Abhilfe schaffen.

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