Wo liegt die Grenze zwischen erotischer Kunst und Pornografie? Das definiert jede Epoche anders, und die Gesetze hinken immer hinterher. Doch für einmal spielt diese Diskussion keine Rolle. Denn diese Ausstellung steht dazu: Sie zeigt Pornokunst.
Damit wirklich niemand überrascht und geschockt ist, findet sie an einem eindeutigen Ort statt: im Sexkino. Auf dem Balkon und in den Videokabinen werden Kunstfilme gezeigt – mit eindeutigem Inhalt. Im Parterre sind die Sitzreihen entfernt, das gibt Platz für Bar und Bühne, für Erotik-Lesungen und Burlesque-Shows.
Der Kern des Anlasses ist die Ausstellung. Ölgemälde, Holzschnitte, Fotografien. Die Darstellungen sind zum Teil so deftig, dass wir sie hier nicht zeigen können. Doch: «Auch wir sind ans Pornografiegesetz gebunden. Natursekt etwa gibt es nicht zu sehen», erklärt Zoë Stähli Kohler (33), die Kuratorin der Ausstellung. Das Gesetz verbietet nämlich Abbildungen von Sexspielen mit Urin, auch wenn alle Beteiligten erwachsen und damit einverstanden sind.
In Detroit in den USA gibt es die «Dirty Show» seit 10 Jahren. Zum Jubiläum sind Galerien auf der ganzen Welt aufgefordert, über Valentinstag Pornokunst auszustellen. So soll über alle Länder hinweg die grösste einschlägige Ausstellung aller Zeiten entstehen.
«Wir erwarten ein sehr gemischtes Publikum. Kunstfreunde, Partypeople und gerne auch den klassischen Sexkinobesucher», sagt Stähli. Und natürlich alle, denen die Kunst im Museum zu trocken ist. Gelegenheit dazu besteht bis morgens um 4 Uhr.
Was | «Dirty Show Zürich» |
Wo | Kino Roland, Langstr. 111, Zürich |
Wann | heute bis Sonntag |
Web | www.porninart.ch |