Viele Leute mögen Hunde. Aber dann gibt es auch solche, die Angst vor den Vierbeinern haben. Auch wenn sie auf der Strasse an der frischen Luft auf einen treffen, wird ihnen mulmig zumute. Was man in einem solchen Moment auf keinen Fall tun sollte, verrät Hundetrainerin von A-Z-Hundetraining Franziska Wallenaar (40) BLICK: «Einer der ersten Instinkte, wenn man einen Hund auf der Strasse sieht und Angst hat, ist wegzurennen. Das sollte man aber besser nicht machen.»
Denn sei dann die Gefahr gross, dass der Hund seinem Jagdinstinkt verfällt. Wallenaar rät: «Am besten ist, wenn man ruhig am Hund vorbeiläuft und allenfalls einen leichten Bogen um ihn macht.» Auch wenn man stehenbleibt, ist es wahrscheinlicher, dass der Hund auf einen zukommt.
Die richtige Körpersprache
Ein weiterer Tipp der Expertin: Man sollte dem Hund auch nicht direkt in die Augen schauen. Dies löse bei ihm das Gefühl von Konfrontation aus. Den Hund stark anlächeln – das solle man auch lieber unterlassen. «Manche Hunde können nicht gut zwischen einem breiten Lächeln und Zähnefletschen unterschieden», bemerkt die Hundetrainerin.
Kommt ein fremder Hund auf einen zu, ist es zudem ungünstig, sich über den Vierbeiner zu beugen oder ihn zu streicheln oder zu tätscheln. Wallenaar warnt: «Solche Gesten können auf einen fremden Hund sehr bedrohlich und dominant wirken.» Es sei besser, mit möglichst lockeren Armen am Hund vorbeizulaufen. Er beschnüffle dann meistens die Hand und laufe ungestört weiter.
Das Wichtigste: Man sollte stets versuchen, so ruhig wie möglich zu bleiben. Das Wissen, das Vierbeiner in der Regel keinen Streit suchen, kann dabei helfen, Ruhe zu bewahren. «Wenn man angespannt ist, setzt der Körper Stresshormone frei, die der Hund wahrnehmen kann. Diese machen ihn neugierig», erklärt die Expertin.
Ängste überwinden
Die Angst vor Hunden, die sogenannte Kynophobie, kann nicht von einem Tag auf den anderen bezwungen werden. Das Ganze braucht Zeit, wie die Hundetrainerin weiss: «Es dauert, seine Ängste abzulegen. Eine gute Übung kann sein, mit einem Bekannten, der einen Hund hat, regelmässig versuchen, spazieren zu gehen.» Sich in der Nähe des Hundehalters aufzuhalten, kann eine Unterstützung dabei sein, sich zu beruhigen.
Bei sehr starker Kynophobie kann laut Wallenaar auch eine Therapie helfen. Dort wird mit trainierten Hunden gearbeitet, welche mit den ausströmenden Stresshormonen der Menschen gut umgehen können.