Am Mekong entdeckt

Diese Eidechse klont sich selber

Knatsch à la «Ich will aber oben liegen» kennt diese Eidechse nicht. Denn sie pflanzt sich mit sich selbst fort. Die kleine Klonfabrik gehört zu 208 neuen Tierarten, die in der Mekong-Region entdeckt wurden.

Publiziert: 12.12.2011 um 10:55 Uhr

Aktualisiert: 07.09.2018 um 13:55 Uhr

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Diese Eidechse gibt es nur als Weibchen – sie klont sich selber.

Foto: L. Lee Grismer

Auf einem wissenschaftlichen Streifzug durch den Süden von Vietnam fiel einem Forscher auf, dass sich die Eidechsen in einem Restaurant glichen wie ein Ei dem anderen. Als er der Sache nachging, fand er heraus: Die Tierchen klonen sich selbst, sprich es gibt nur Weibchen, die sich ohne Männchen fortpflanzen.Auch sonst wurden in der Mekong-Region (umfasst Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam und die chinesische Provinz Yunnan) wieder ulkige neue Tierarten entdeckt. So zum Beispiel eine hübsch aussehende fleischfressende Pflanze, die sich von Ratten, Mäusen, Eidechsen und kleinen Vögeln ernährt. Dann sind da noch ein Gecko, der durch seine knalligen Farben besticht, und ein kleines Vögelchen, das zur Gattung der Grasmücken gehört und grossartig singt.Eine Besonderheit ist auch ein Affe, der keine Nase besitzt, wodurch es ihm direkt in die Nasenlöcher regnet. Deshalb trifft man diese Art, die in Myanmar entdeckt wurde, bei schlechtem Wetter auch meist mit dem Kopf zwischen den Knien an (Blick.ch berichtete).Seit 1997 wurden in der Mekong-Region über 1500 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Doch diese Naturvielfalt ist bedroht. Der ungebremste Bau von Strassen, Siedlungen und Staudämmen, die Rodung von Wäldern und der Klimawandel zerstören die Naturvielfalt in der Region. Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF Schweiz: «Die lokalen Behörden dürfen den Schutz der Natur nicht länger nur als Kostenfaktor betrachten. Eine intakte Natur bildet die unentbehrliche Lebensgrundlage für die 300 Millionen Menschen, die dort leben.» (gsc)