SonntagsBlick Magazin: Vom Mode- zum Nacktfotografen. Warum?
Dominique Derisbourg: Als Modefotograf inszeniert man eine Traumwelt: Man präsentiert übermenschlich schöne Models mit tollen Frisuren und pompösen Kleidern. Ich hatte plötzlich genug von all diesen Illusionen, sehnte mich nach Natürlichkeit, Intimität, Wahrheit. Meine neuen Bilder zeigen Frauen, wie Gott sie geschaffen hat: ohne Make-up, Styling oder sonstigen Firlefanz, einfach ganz authentisch.
Arbeiteten Sie auch deshalb mit Laien?
Ja. Ich wollte gewöhnliche Schweizerinnen ablichten: eine Lehrerin, eine Ärztin, Studentinnen, eine Weinbäuerin ... alle zwischen 18 und 50 Jahre alt. Direkt aus dem Leben gegriffen. Der nackte Körper ist ja das grösste Kunstwerk überhaupt, egal ob jung oder alt.
Die einzige prominente Frau, die mitgemacht hat, ist TV-Moderatorin Lolita Morena. Wie haben Sie sie für die Aktbilder überzeugen können?
Indem ich ihr versicherte, dass es nicht um die öffentliche Person Lolita Morena ging, einzig um das stilvolle Abbild eines Körpers. Wichtig war ihr auch, dass die Bilder nicht das Ziel haben, den Betrachter zu stimulieren, sondern durch ihre Natürlichkeit, Wärme und Schönheit bestechen.
Aus Ihnen wird also kein neuer Helmut Newton?
Sicher nicht. Newton hat seine Frauen hoch erotisch abgebildet. Seine Bilder sind sexuell aufreizend. Meine sind zwar auch sinnlich, aber bestimmt nicht stimulierend.
Augenschmaus: 4 von 5 Sternen.
Augenschmaus: 4 von 5 Sternen.