Schicker Schlafsack zum Anziehen
Die Armee ist gross in Mode

Das italienische Label Sempach hat einen Parka entworfen, der vom Schweizer Militärschlafsack inspiriert ist. Nicht das erste Mal, dass unsere Armee Mode macht.
Publiziert: 04.02.2016 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 01:46 Uhr
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Der «Refehner»-Parka wurde vom Schweizer Armee-Schlafsack inspiriert.
Foto: No credit
Barbara Lienhard

Eine Jacke wie ein Schlafsack: Das klingt warm und kuschelig – aber nicht schön. Schliesslich ist der Feind des Schönen meist das Bequeme. Beim Parka des Mailänder Labels Sempach gilt diese Regel nicht. Schlicht, zeitlos und stylisch sieht er aus. Und wer hats erfunden, das Design? Die Schweizer Armee. Der grüne Armeeschlafsack stand optisch Pate für die Jacke.

Für das italienische Label designt der Basler Christian Wernle. Auf einem Flohmarktstreifzug entdeckte er ein ausrangiertes Militärmodell und fand, der klassisch grüne, abgesteppte Look würde auch an Kleidern gut aussehen.

Vor 12 Jahren machte bereits ein anderes Stück aus der grünen Truppe in der Mode Karriere: die Armee-Wolldecke. Die Firma Strellson brachte die Original-Swiss-Cross-Jacke auf den Markt. Ihr Clou: Das abnehmbare Innenfutter bestand aus Militärdecken. Im Gegensatz zum Sempach-Parka, der nur optisch vom Militärschlafsack inspiriert ist, wurden in der Strellson-Jacke gebrauchte, geruchsechte Militärdecken verarbeitet. Den miefigen Duft loszuwerden, stellte dann auch die grösste Herausforderung bei der Entwicklung der Swiss-Cross-Jacke dar. 

Das schreckte aber auch andere Kreative nicht ab. Sie verhalfen der kratzigen Militärdecke zu einem zweiten Leben und in den Nullerjahren war die grau oder braune verfilzte Wolle mit dem weissen Kreuz auf Handtaschen, Etuis, Gürtel oder Hocker zu sehen. 

Die Schweiz mag nicht die beste Armee der Welt haben. Ihren Platz in der Welt der Mode hat sie sich aber erkämpft.

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