Das kam so: Ein Arzt riet mir wegen beginnenden Prostata-Beschwerden zu häufigem Samenerguss. Schön und gut. Aber ein altes Eheleben aufpeppen geht nicht. Schon gar nicht mit dieser Begründung! Und masturbieren wollte ich wirklich nicht mehr.
Also bestellte ich mir bei einem Begleitservice eine junge Frau. Diese bot mir solch wunderbaren Sex, dass ich sie wieder und wieder bestellte – und heute kopflos verliebt bin. Wir sehen uns zweimal die Woche, essen etwas und gehen dann in ein Hotel.
Die Qualen der Liebe sind alle da: Heftige Eifersucht auf ihre andern Kunden. Wut, dass ich meine innigsten Gefühle an einer kalten Hure festmache. Und Ungewissheit, ob sie mich auch ein wenig liebt.
Sie sagt zwar, sie liebe mich wie keinen Mann zuvor. Und dass sie mit mir leben und Kinder haben möchte. Aber das sagen doch alle Profis. Mehr berührt mich, dass sie Tränen bekommt, wenn ich einen Termin absagen muss, und von der Angst spricht, mich zu verlieren.
Wenn sie mich liebt, wird alles anders: Dann ist sie nicht mehr käuflich, nicht für mich und nicht für andere. Da müsste ich für dieses junge Leben Verantwortung übernehmen.
Die Folgen für mein Umfeld wären gravierend, aber – zum Teufel – ich würde es tun. Weisst du mir Rat in diesem Chaos der Gefühle?
Harald
Lieber Harald
Guter Rat ist bekanntlich teuer: Frag die junge Frau, wie viel Geld du ihr monatlich geben müsstest, damit sie auf ihren Beruf verzichten kann.
Wenn du dir den Betrag leisten kannst, würde ich es an deiner Stelle tun. Ich gehe davon aus, dass die junge Frau Schweizerin ist bzw. eine Aufenthaltsbewilligung hat.
Andernfalls müsstest du Zuhältern eine «Ablösung» entrichten und die Frau heiraten. Damit würdest du dich und deine Familie ins Unglück stürzen!
Wenn sie allein entscheiden kann, nimmt sie ein gutes Angebot vermutlich an. Dann kannst du auch Bedingungen stellen. Möglich, dass du sie danach bis an dein Lebensende frequentieren darfst.
Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass sie sich später einen andern Mann anlacht. Es sei denn, du bist so vermögend, dass sie daran interessiert ist, dich zum Vater zu machen.
Wenn du nicht enttäuscht werden willst, muss dir klar sein, dass du sie immer wirst kaufen müssen. Auch wenn sie vom «Gewerbe» weg ist.
Auf keinen Fall darfst du deine Frau mit deiner Leidenschaft konfrontieren. Es würde Leiden schaffen!