Nennen wir ihn Edi. Edi ist um die 20 und ein fescher Kerl – im Bett aber noch reichlich unerfahren. Als er das erste Mal zu mir kam, war er extrem nervös. Zu viele Dinge hatte er sich im Vorfeld überlegt, zu gross waren seine Erwartungen. Die Folgen waren absehbar: tote Hose.
Viagra kann Männern in Stresssituationen durchaus helfen, für mich bedeuten die blauen Pillen vor allem eines: weniger Arbeit. Es ist leichter, wenn einer schon mit künstlicher Erektion zu mir kommt. Dann kanns gleich losgehen. Hat er dagegen Mühe, einen hochzukriegen, bin ich gefordert: Oft tut mir danach das Handgelenk und anderes weh.
Mittlerweile setzen viele Männer auf die Pille, trauen sich jedoch nicht, den Arzt danach zu fragen. Deshalb soll ich ihnen die Tabletten besorgen. Und man kriegt tatsächlich einiges unter der Hand. Das mag aus medizinischer Sicht heikel sein, wird im Milieu aber trotzdem gemacht.
Wie ich aus Erfahrung weiss, gibt es zwei Typen von Männern, die Lust-Pillen schlucken. Erstens: Die Jungen, die problemlos einen Ständer kriegen – ihre Potenz aber künstlich verlängern wollen. Sex wird dann manchmal zum Sport. Zweitens: Die Älteren, die nicht mehr wunschgemäss «können» und auf Viagra angewiesen sind.
Ich merke immer, wenn ein Mann auf Viagra ist. Dann schiesst ihm schon vor der Salontür das Blut in die Lenden. Manchmal dauert die Erektion drei bis vier Stunden an – was für den Betroffenen sehr unangenehm werden kann, vor allem wenn er mich bloss eine Stunde bucht. Ist aber sein Problem. Viagra hat den Sex unnatürlicher werden lassen.
Männer brauchen nämlich erst gar keine Frau mehr, um sich zu erregen. Dadurch kommt meine Lust oftmals zu kurz. Sie ist in der Endlos-Potenz nicht eingeschlossen.
sie anonym bleiben. Andrea ist Mutter von zwei Kindern.
sie anonym bleiben. Andrea ist Mutter von zwei Kindern.