Schade! In der Schweiz gibt es leider nur ganz wenige Fetischpartys auf Top-Niveau. Es gibt dafür zu wenig Interessierte. Ausserdem fordern diese für wenig Geld maximalen Unterhaltungswert. Das wurde den meisten Organisatoren zu blöd. Deshalb kommen Anlässe kaum über Tingeltangel-Klasse hinaus.
Umso grösser war meine Freude, als ich für einen Mega-Anlass gebucht wurde. Allein der vorgesehene Veranstaltungsort entsprach meinen geheimsten Fantasien: ein Schloss, wie in der «Histoire d’O»! Dafür verzichtete ich sogar auf einen Teil der Gage. Aus Spass an der Sache.
Vor dem Eingang zur Party zogen sich mein Begleiter und ich aus. Parallel dazu mussten wir uns Gesichtsmasken überziehen – weil es den Reiz erhöht und die Teilnehmer vor fremden Blicken schützt. Offenbar handelte es sich um gutsituierte Menschen, das zumindest schloss ich aus den mitgehörten Gesprächen respektive dem Benehmen der Teilnehmer.
Um überhaupt an einer solchen Fetischparty Einlass zu finden, muss man sich vorgängig auf spezialisierten Internetsites anmelden – und das lange Auswahlprozedere abwarten. Schliesslich sind die Teilnehmer auf Diskretion angewiesen. Entsprechend genau wählen die Organisatoren ihre Gäste aus.
Die Menschen im Schloss tanzten, assen, machten höflich Konversation. Plötzlich erklang ein Glöckchen und rundherum entflammten Kerzen. Das Nächste, was ich sah – überall Körper, die sich ineinander wanden. Aufgepeitscht von dem Gestöhne und der Hochspannung fielen mein Gönner und ich übereinander her. Zu den andern hielten wir Distanz – denn Sex ohne Kondom kommt für mich nicht in Frage.
Die Nacht war wie ein feuchter, erotischer Traum. Leider ging er allzu schnell vorbei. Nochmals schade.