Seit einigen Jahren bin ich (42) in den gleichen Mann verliebt. Schon zwei Mal haben wir es mit einer Beziehung versucht, aber er hat beide Male plötzlich Schluss gemacht. Er will dann aber jeweils, dass wir Freunde bleiben. Er hat mir gestanden, dass er eine schwierige Vergangenheit hat und bei zu viel Nähe Panik bekommt. Jetzt meldet er sich ständig und will mit mir Dinge unternehmen. Ich bin völlig ratlos und habe Angst davor, wieder verletzt zu werden. Eveline
Liebe Eveline
Deine Angst ist wohl leider berechtigt. Dieser Mann und du scheinen verschiedene Dinge zu wollen. Oder zu können. Und nach so viel Zeit und mehreren Anläufen scheint es kein Zeichen zu geben, dass sich daran etwas geändert hat. Sein Schlussmachen kommt dabei wohl auch nicht ganz so plötzlich, wie du es darstellst. Es scheint vielmehr seine Standardreaktion auf zu viel Nähe zu sein. Dabei hilft es dir wenig, dass er selber sagt, dass Nähe bei ihm Panik auslöse. Denn diese Erklärung ändert nichts daran, dass er dir nicht das bieten kann, was du suchst und was für die meisten Leute auch unumstösslich zu einer festen Beziehung gehört.
Sich von jemandem zu lösen, der seine Schwäche prinzipiell einsieht, ist unendlich schwierig. Aber: Es ist nicht deine Aufgabe, während Jahren das Übungsfeld für seine Unzulänglichkeiten zu sein und dabei wieder und wieder verletzt zu werden. Besonders deshalb nicht, weil du nicht wirklich etwas erwähnst, was er unternommen hätte, um grundsätzlich etwas zu ändern.
Nimm dir genug Zeit für deine Entscheidung. Solltest du zum Schluss kommen, dass du keine Kraft mehr hast für ein ständiges Hin und Her und dich mit Freundschaft nicht begnügen magst, dann sag das diesem Mann klipp und klar. Distanz zu wahren, wird Kraft brauchen. Aber wenn du immer auf Abruf da bist, ziehst du permanent den Kürzeren.