Fux über Sex
«Wenig Gefühl beim Orgasmus»

Publiziert: 25.04.2019 um 23:10 Uhr
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Caroline Fux, Psychologin
Foto: Geri Born
Caroline Fux
Caroline FuxBlick-Sexologin

Ich (34) habe das Problem, dass sich das Gefühl bei meinem Orgasmus in letzter Zeit sehr ins Negative verändert hat. Ich spüre meine Orgasmen nur noch kurz und sie sind auch nicht mehr so intensiv. Ich habe das Gefühl, dass ich deshalb langsam in einen Teufelskreis gerate. Ich mach es mir nämlich immer öfter selber, aber das scheint das Problem nur zu verstärken. Wäre es hilfreich, ein paar Wochen gar nicht zu masturbieren? Stefan

Liebe Stefan

Dass du deine Masturbationsroutine überdenken möchtest, weil sie offenbar nicht mehr viel mit Genuss zu tun hat, ist eine gute Idee. Mit Verboten und totaler Abstinenz tust du dir aber keinen Gefallen. So brandmarkst du Selbstbefriedigung nur als etwas Schlechtes und die Chance ist gross, dass der Druck auf deine Sexualität noch mehr steigt und der Genuss noch mehr schwindet.

Was du erlebst, mag dir nicht passen, aber es folgt einer klaren Logik: Du hast irgendwann weniger gespürt und deshalb den Reiz gesteigert. Als das auch nicht mehr gereicht hat, hast du die Intensität wieder raufgeschraubt, was nach einer Weile allerdings erneut zu einer Gewöhnung geführt hat. 

Biete deinem Körper bei der Selbstbefriedigung Reize an, die neu und raffiniert sind, statt einfach nur heftig. Experimentiere mit feinen, langsamen und fliessenden Bewegungen. Verwende Öl oder Gleitmittel und mach es dir mal im Stehen oder Sitzen, wenn du sonst nur liegst. Spüre nach, wie sich das Gefühl verändert. 

Die Chance ist gross, dass dein Körper diese neuen Berührungen erst mal nicht besonders prickelnd findet, weil sie zu weit weg sind von dem, was du kennst. Streu die neuen Reize deshalb gezielt ein, wie ein unbekanntes Gewürz, an das du dich erst gewöhnen musst. Geniesse dabei weiterhin das, was dir Spass macht, ohne es zu verteufeln, damit du lustvoll lernen kannst.

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Weiss, was die Menschen bewegt: Caroline Fux.
Aissa Tripodi

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