Fux über Sex
Was ist eigentlich «Angry Pirate»?

Publiziert: 14.01.2015 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:07 Uhr
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Meine Freunde und ich (16) witzeln viel über Mädchen und Sex. Kürzlich hat einer vom «Angry Pirate» erzählt. Alle haben gelacht und darüber gewitzelt. Mir sagt der Begriff gar nichts und ich würde gerne mitreden. Er muss laut dem Gelächter der anderen Jungs etwas mit Sex zu tun haben. Weisst du, was?  Lars

Lieber Lars

Wenn Leute über Sex reden, gleicht das Ganze oft einer Partie Poker: Es wird geblufft wie in Las Vegas. Niemand möchte zugeben, wenn er etwas nicht weiss, nie gemacht hat oder nicht gut findet. Also tun alle so, als ob sie mindestens fünf Asse in der Hand hätten.

Bei der Geschichte mit dem Angry Pirate handelt es sich um genau so einen Bluff. Angeblich soll der Angry Pirate eine Sexpraktik sein, die die Frau wie einen wütenden Piraten aussehen lässt. Dabei soll der Mann der Frau Sperma ins Auge spritzen (oder je nach Version mit dem steifen Penis ins Auge stechen) und ihr danach ans Schienbein hauen. Das soll dazu führen, dass die Frau ein Auge zusammenkneift (Augenklappe) und auf einem Bein hüpft (Piratenholzbein). Das Ganze ist aber schlicht und einfach eine doofe Erfindung. Wird die Geschichte aber von genug Leuten genug oft erzählt, klingt es plötzlich so, als ob das eine echte Sexpraktik wäre.

In diesem Sinne muss ich dir leider sagen: Du bist von deinen Kollegen beim Sex-Poker ausgeblufft worden. In Sachen Sex gilt so oder so: Ein Gentleman geniesst – und schweigt. Je wilder das Abenteuer ist, dass dir einer deiner Freunde in so einer Runde erzählt, desto grösser ist leider die Wahrscheinlichkeit, dass du veräppelt wirst.

Wenn du bei der nächsten Zusammenkunft wirklich punkten willst, setzt du eine Pokermiene auf und schweigst. Sollen sich deine Kollegen ruhig mit Räubergeschichten überbieten, sich aber an deiner Zurückhaltung und Coolness die Zähne ausbeissen.

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