Ich (53) bin der Ansicht, dass Fremdgeher hier viel zu zart angefasst werden. Unrecht bleibt immer Unrecht, und für normale Menschen ist das eine sehr schmerzliche Erfahrung. Unrecht bleibt Unrecht, und man kann es nicht mit Ausreden und Heuchelei besser darstellen. Man sollte doch objektiv bleiben und diesem Abschaum nicht auch das Gefühl geben, ihr Verhalten sei menschlich. Wenn etwas nicht mehr geht, dann trennt man sich und sucht erst dann einen neuen Partner. Luzia
Liebe Luzia
Betrugserfahrungen lösen meist unglaubliche Schmerzen aus und stürzen eine Paarbeziehung oft in eine tiefe Krise. Bei der Bewältigung so einer Krise ist es ganz wichtig, dass der untreue Partner den Schmerz des Betrogenen ohne Wenn und Aber anerkennt und versteht, wie und warum sein Handeln grosses Unglück ausgelöst hat.
In einem ersten Schritt ist es deshalb tatsächlich essenziell, dass die Tat nicht relativiert wird. Wenn sich ein Paar aber entschliesst, dass die Beziehung trotz der Verletzung weitergehen soll, dann ist es wichtig, dass beide Partner wieder auf die gleiche Augenhöhe kommen. Und das geht nicht, wenn der untreue Partner mit seinem ganzen Wesen unwiderruflich als Täter und Scheusal dasteht, während der andere in der Position des Opfers verharrt.
Die Vorgabe, dass sich Menschen nur dann auf jemand anderen einlassen, wenn sie ihre alte Beziehung beendet haben, mag bestechend klingen. Sie entspricht aber schlicht und einfach nicht dem, was in den realen Leben vieler Menschen mit ganz viel Herz abläuft. Paare, die ein Leben lang verbunden bleiben wollen, müssen auch verzeihen und mit Krisen umgehen können. Und das ist kaum möglich, wenn sie das mit einem Schwarz-Weiss-Denken tun. Verabscheuen kann man also eine Tat, aber bitte nicht den kompletten Menschen, der dahinter gestanden hat.
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