Ich (27) habe eine Frau (31) kennengelernt. Wir haben uns sofort verliebt. Es hat sich dann herausgestellt, dass sie zwei Mal ein Studium abgebrochen hat und mit einem Verkaufsjob gerade so durchkommt. Ich selber schliesse bald mein Studium ab. Ich habe die Situation mit meinen Eltern besprochen und meine berechnende Mutter hat mir von der Beziehung abgeraten und klar gesagt, dass sie nicht bereit sei, diese Frau durchzufüttern. Ich habe dann beim dritten Treffen Schluss gemacht. Wir wollten Freunde bleiben, aber jetzt ist sie beleidigt, wenn ich mich nicht immer gleich melde. Was soll ich tun? Marc
Lieber Marc
Du verlässt eine Frau, weil sie ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt. Selber drückst du dich aber vor Verantwortung. Einerseits machst du dein Beziehungsleben mit 27 von der Meinung deiner Eltern abhängig, andererseits versteckst du dich hinter der Freundschaftsfloskel, statt reinen Tisch zu machen. Natürlich spricht nichts dagegen, sich in schwierigen Situationen Rat bei der Familie oder Freunden zu holen. Und auch beruflicher Erfolg darf bei der Wahl deiner Partnerin ein Kriterium zu sein. Diese Frau aber nach drei Treffen als Versagerin abzuschieben, wirkt schon etwas drastisch. Vor allem, wenn die Gefühle zwischen euch gestimmt haben.
Bitte setz dich mit dem Thema Abgrenzung auseinander. Gestalte dein Leben nach deinen Vorstellungen und Kriterien, aber sei in deinen Entscheidungen klar und konsequent. Wenn du nicht mit dieser Frau zusammen sein möchtest, dann ist das in Ordnung. Aber versteck dich nicht hinter der Meinung deiner Eltern und biete Freundschaft nicht bloss an, um nicht der Böse sein zu müssen. Frag dich also, was du willst und sei dann klar. Soll es Freundschaft sein, musst du bereit sich, dich zu engagieren. Ist es dir zu viel, dann steh dazu und beende klar, aber fair den Kontakt.