Ich (46) hatte noch nie eine richtige Beziehung, war jedoch vor einigen Jahren ein paar Mal in einem Swingerclub. Den Sex dort fand ich nicht sehr befriedigend. Seit einigen Jahren mache ich es mir dafür jeden Tag selber und ich bin eigentlich sehr glücklich damit. Ich frage mich einzig, ob ich durch die tägliche Selbstbefriedigung irgendwann Erektionsprobleme bekommen könnte. Julius
Lieber Julius
Gegen tägliches Masturbieren ist an sich nichts einzuwenden. Besonders dann nicht, wenn du es geniesst und das Gefühl hast, dass es dir rundum gut tut. Diesbezüglich darfst du ruhig auch auf deinen inneren Kompass vertrauen.
Seine Sexualorgane zu nutzen ist eine gute sexuelle Altersversicherung: Wer seine Lust regelmässig und bewusst auslebt, liefert damit ein Training, das die Sexualorgane fit hält. Prognosen zu machen sind heikel, aber wenn du während Jahren gar keine Sexualität leben würdest, wäre deine Erektionsfähigkeit bei einem Wiedereinstieg vielleicht sogar schlechter, als wenn du in dieser Zeit masturbiert hättest.
Selbstbefriedigung kann dann zu einem Bumerang werden, wenn jemand eine ganz spezifische Selbstbefriedigungsroutine aufbaut und sexuell sonst gar keine andere Erlebnisse mehr hat. Personen, die sich so immer gleich und zügig zum Orgasmus bringen, verlernen bisweilen, auch andere Stimulationen wahrzunehmen und zu geniessen.
Lass dir von diesen möglichen Einschränkungen nicht die Lust an der Selbstbefriedigung vermiesen. Es passiert nicht sehr häufig, dass sich jemand deshalb sexuell ins Abseits masturbiert. Nimm dir trotzdem vor, deine Technik ab und zu zu variieren. Wenn dein sexuelles Solo-Repertoire breit bleibt, wird es dir leichter fallen, dich auf andere Personen und andere Berührungen einzulassen, solltest du das irgendwann doch wieder einmal wollen.