Mein Freund (34) und ich (32) ziehen in die Eigentumswohnung meiner Grosseltern. Weil er mehr als doppelt so viel verdient wie ich, fände ich es fair, wenn er auch einen grösseren Teil der Miete übernähme. Er findet das ungerecht und will fifty-fifty machen. Das sei auch bei all seinen Bekannten so. Mich ärgert diese Einstellung. Erstens machen uns meine Grosseltern einen guten Preis, und zweitens wird mein Freund im Vergleich zu seiner jetzigen Wohnung so oder so sparen. Das Thema Geld vergiftet langsam unsere Beziehung, weil ich sonst schon Mühe habe, mit meinem kleineren Lohn mitzuhalten. Eveline
Liebe Eveline
Diskussionen über Geld können schnell sehr emotional werden. Du erwähnst, dass es dir nicht nur um die Miete geht, sondern auch darum, welche Konsequenzen eure Einkommen sonst haben. Dieses Thema dürft ihr bei der Mietdiskussion nicht aussparen.
Klärt, bei was du nicht mithalten kannst. Belastet dich das Preisniveau gemeinsamer Ausgaben? Oder definiert jemand von euch den Stellenwert einer Person über ihr Einkommen?
Jedes Paar muss für sich selbst definieren, nach welchem Schlüssel es anfallende Kosten aufteilen will. Gerade bei unterschiedlichen Einkommen empfinden viele Paare eine hälftige Aufteilung als unpassende Belastung für den Partner, der weniger verdient. Darauf pochen kannst du aber nicht.
Was die Wohnung angeht, so könntest du abklären, was eine marktübliche Miete wäre, und dann diese zur Teilung vorschlagen. Denn vermutlich unterstützen deine Grosseltern, wenn schon penibel aufgeteilt wird, lieber ihre Enkelin als deren Freund.
Legt also nochmals alle Fakten und Faktoren auf den Tisch, rationale und emotionale. Vielleicht braucht dein Freund auch einfach die Gewissheit, dass er nicht selbstverständlich zur Cashcow gemacht wird.