Ich (28) weiss nicht, ob ich ein Problem mit Füssen und Analsex habe. Meine Freundin sagt, ich wäre diesbezüglich nicht ganz 100. Ich schaue mir gerne gepflegte Füsse an und kann nicht genug davon bekommen, sie zu küssen. Auch auf Analsex bin ich versessen. Ich kann nicht aufhören mit diesen Dingen, wenn ich mal dabei bin. Ich glaube, dass ich nur bei diesen zwei Praktiken einen Orgasmus kriegen kann. Soll ich mich deswegen untersuchen lassen? Henning
Lieber Henning
Zu wissen, was man gern hat, ist eine entscheidende Voraussetzung für guten Sex. Auch dass man sich in seiner Lust verlieren und auch mal die Kontrolle abgeben kann, ist wichtig. Manchmal überschreiten Fixierungen aber auch Grenzen und ein völliger Kontrollverlust wird zum Problem.
Wo du stehst, lässt sich basierend auf deinem Mail nicht abschätzen. Es ist möglich, dass dein Kontrollverlust nicht mehr in einem wünschenswerten Mass liegt, und dass du im entsprechenden Moment derart abdriftest, dass es zur Belastung wird.
Auch die Aussage deiner Freundin, dass du «nicht ganz 100» seist, kann man verschieden deuten. Ihre Bemerkung kann eine liebevolle Neckerei sein oder aber eine verzweifelte Abwehr.
Grundsätzlich haben die meisten Leute eine bestimmte Praktik, die ihnen zuverlässig den Kick gibt, den sie zum Kommen brauchen. Das ist normal. Mühsam wird es, wenn diese Einschränkung zu krass ist. Wenn sich deine Sexualität auf ein unangenehm schmales Fenster einschränkt, kann es sein, dass du mit einer Partnerin kein genussvolles Miteinander mehr findest.
In einer Sexualberatung kannst du diesen Punkten auf den Grund gehen, damit du den Sex entweder unbeschwert geniessen oder dann das anpacken kannst, was vielleicht problematisch ist.