Ich (55) habe seit den Wechseljahren grosse Probleme mit Scheidentrockenheit. Es tut wahnsinnig weh, wenn mein Partner eindringt und blutet manchmal sogar. Wenn wir eine Salbe nehmen, nützt das eigentlich nichts. Die Hormonzäpfchen vom Arzt haben auch nicht geholfen. Er sagt, in der Scheide sei alles in Ordnung. Soll ich zusätzlich Hormone nehmen? Rosa
Liebe Rosa
Im Umgang mit der Menopause und ihren Folgen gibt es keine Patentrezepte. Für manche Frauen kommen von vornherein nur natürliche Methoden in Frage, wobei «natürlich» meist mit «pflanzlich» gleichgesetzt wird. Andere vertrauen solchen Mitteln nicht. Die meisten Frauen müssen ausprobieren, was für sie funktioniert und dabei auch vorgefasste Meinungen hinterfragen.
Hormonersatztherapien sind komplexe Behandlungen, die eine gründliche Ab- und Aufklärung bedingen. Für einen guten Entscheid musst du recherchieren: Sammle Informationen aus verschiedenen Quellen, stell konkrete Fragen und kritische Punkte zusammen und besprich diese dann mit einem spezialisierten Arzt, besser sogar mit zwei Ärzten.
Was du als Erstes ändern solltest, ist, beim Sex zum Ausgleich von Scheidentrockenheit eine Salbe zu verwenden. Salben eignen sich nicht als Gleitmittel. Lass dir in der Apotheke oder noch besser einem Sexshop richtige Gleitmittel zeigen. Wenn du sehr trocken bist, eignet sich eines auf Silikonbasis. Es ist etwas schwerer und schmieriger als solches auf Wasserbasis, bleibt aufgrund seiner Zusammensetzung aber länger auf der Haut.
Vielleicht müsst ihr zudem eure Herangehensweise an Sexualität überdenken. Möglich, dass du im Vergleich zu früher deinem Körper etwas mehr Zeit geben musst, damit sich die Erregung ausbreitet und dass ihr schlicht und einfach langsamer und vorsichtiger vorgehen müsst als ihr es euch von früher gewohnt seid.