Ich (24) habe genaue Vorstellungen davon, wie ich gern sexuell stimuliert werden möchte, nämlich mit Gleitgel und direktem Massieren der Eichel. Anders mag ich es fast gar nicht, und ich brauche sonst auch lange, um zu kommen. Egal, ob ich mich anfasse oder meine Freundin. Leider schränkt uns das beim Sex ziemlich ein. Kann man lernen, andere Dinge gut zu finden, oder ist der Geschmack fest verankert? Soll man auf die gewohnten Techniken ganz verzichten? Joel
Lieber Joel
Zu wissen, was man mag und wie man einen Orgasmus erreichen kann, sind Kompetenzen, die man nicht abwerten sollte. Knifflig wird es dann, wenn man sich eingestehen muss, dass einen eine bestimmte Selbstbefriedigungsroutine einschränkt.
Wir Menschen haben als biologische Wesen sexuelle Impulse programmiert. Schlussendlich ist unser sexuelles Verhalten aber gelernt. Sprich: Du wurdest nicht mit dem Muster verankert geboren, deine Eichel mit Gleitgel massieren zu müssen. Du hast es dir mit der Zeit antrainiert, weil es sich gut angefühlt hat. Das wiederum bedeutet, dass du auch andere Dinge lernen kannst.
Betrachte deine bereits geschätzte Technik als Kompetenz und nicht als etwas, was du vermeiden musst. Sie macht dir Lust, und diese Lust ist quasi das Feuer, das du am Brennen oder zumindest am Glühen halten musst, wenn du deinem Körper neue Berührungen präsentierst.
Fang an, den Bereich an deinem Penis, den du massierst, langsam zu vergrössern. Sei es nur einen Zentimeter weiter abwärts am Schaft. Alternativ kannst du auch deine alte Technik unverändert anwenden, dabei aber gleichzeitig mit der anderen Hand den Penisschaft stimulieren.
So kannst du geduldig deinen Körper an Abwechslung gewöhnen und ihm neue Lust zeigen, ohne dabei das Interesse zu verlieren, weil du ihn mit Unbekanntem komplett überforderst.
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