Ich (35) muss meine Freundin jeden Abend mit Oralsex bedienen. Meistens dauert das mehr als eine Stunde. Sie kommt dann mehrfach, mir tut nur der Kiefer weh. Wenn ich nicht möchte, zieht sie manchmal einfach meinen Kopf zwischen ihre Beine. Falls ich mich sträube, ist sie beleidigt und schmollt, bis ich einlenke. Ich getraue nicht, ihr etwas zu sagen, weil ich sie nicht enttäuschen und verlieren möchte. Könntest nicht du, Caroline, ihr ein E-Mail schreiben? Ich schaffe es nicht, ihr zu sagen, wie ich mich fühle. Laurent
Lieber Laurent
Es ist schade, dass deine Freundin so wenig Gespür in eure Sexualität mitbringt, sodass sie nicht realisiert, wie unglücklich du damit bist. Gleichzeitig lautet die harte Wahrheit, dass du ihr nicht genug Anlass gibst, etwas ändern zu müssen.
Es ist schwierig, einen Menschen zu enttäuschen, den man liebt. Aber mit einem Wegdrehen ist es manchmal leider nicht getan. Es braucht bisweilen klare Worte und die Kraft, es auszuhalten, dass man sich dadurch unbeliebt macht. Es sind genau solche Auseinandersetzungen, die es für ein gutes Zusammenleben braucht.
Aktuell lässt du dich von deiner Freundin erpressen. Wenn sie nicht bekommt, was sie will, verhält sie sich wie das trotzende Kind vor dem Süssigkeitenregal, und du gibst dem Frieden zuliebe nach. Eure Situation wird sich nicht ändern, bis du klar Nein sagst.
Dass du jemand anderen dazu einspannen willst, der sich an deiner Stelle für deine Belange einsetzen soll, passt ins Bild. Aber es ist keine gute Strategie, jemanden vorzuschieben. Denn um persönliche Probleme muss man sich auch persönlich kümmern.
Deine Freundin ignoriert seit Monaten sämtliche Signale. Gleichzeitig machst du ihr seit Monaten aber auch etwas vor, indem du ihr verschweigst, wie schlecht es dir geht. Sag «Stopp!», und zwar deutlich.