Meine Freundin (30) und ich (43) hatten seit sechs Wochen keinen Sex mehr. Sie sagt, ich würde es falsch angehen und sie begrabschen. Ich habe jetzt damit aufgehört, aber mehr Sex haben wir trotzdem nicht. Sie hat einfach fast nie Lust. Wenn ich sie darauf anspreche, antwortet sie, alles sei okay. Und sie sagt auch mehrmals am Tag, dass sie mich lieb hat. Aber ich habe Angst, dass wir bald nur noch wie Kollegen sind. Michael
Lieber Michael
Natürlich gibt es Unterschiede, aber viele Männer sind sexuell regelrechte Senkrechtstarter: Sie sehen ihre Partnerin, die sie lieben und sexy finden, und greifen ohne Umschweife zu. Was leidenschaftlich gemeint ist, kommt dann aber als Übergriff rüber – und löst das Gegenteil von dem aus, was es sollte. Für viele Frauen muss nämlich zuerst ein gewisser Rahmen vorhanden sein, damit Sex passend scheint.
Vermutlich geht es deiner Partnerin zu schnell. Für sie kommen deine sexuellen Avancen vermutlich aus dem Nichts und fühlen sich darum schlecht an, auch wenn es sonst zwischen euch stimmt.
Dass du das direkte Anfassen gestrichen hast, war richtig und wichtig. Aber jetzt müsst ihr neue Wege finden, um Sex anzufangen. Und weil du mehr Lust zu haben scheinst als deine Freundin, wird der Ball leider wohl auch bei dir bleiben.
Versucht, eure Sexualität ein bisschen besser zu inszenieren, schafft einen Rahmen. Lass dir erklären, wann und wie sich eine Annäherung für deine Freundin gut anfühlt. Mach klar, dass du eurer Sexualität mehr Raum geben willst. Es geht also weniger um ein Ob als um ein Wie.
Wie wäre es mit einem fix eingeplanten Sexabend? Was unromantisch klingt, hilft vielen Paaren. Ihr müsst nicht vorher abmachen, was ihr am Abend X anstellt. Aber es muss klar sein, dass dann ein paar Stunden für Körperlichkeit reserviert sind: Nacktheit, Streicheln, Massieren und mehr.