Meine Freundin (34) und ich (34) führen seit eineinhalb Jahren eine Wochenendbeziehung. Bis vor kurzem ging das ganz gut, aber seit ein paar Wochen hat meine Freundin an den Wochenenden immer öfter andere Pläne. Sie trifft sich beispielsweise allein mit Freunden oder geht Skifahren, was mir nicht so viel sagt. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr Verhalten als Schlussmachen auf Raten empfinde. Sie wurde schrecklich wütend und meinte, ich enge sie zu sehr ein. Wir haben uns dann versöhnt, sind aber beide ratlos, wie es weitergehen soll. Mathias
Lieber Mathias
Zeitmangel ist heute eines der grössten Alltagsprobleme vieler Paare. Durch eine geschickte Planung lassen sich zwar manche Probleme entschärfen, aber wenn die Zeit durch die Distanz in einer Beziehung ohnehin schon knapp ist, schwindet der Handlungsspielraum.
Besprecht, wie viel Zeit ihr jeweils in einer Beziehung braucht, um euch wohl und verbunden zu fühlen. Tauscht euch zu euren Bedürfnissen aus, was die Freizeitgestaltung angeht. Du scheinst diesbezüglich eher auf deine Freundin bezogen zu sein, während sie auch andere Kontakte pflegen möchte und nicht jedes Hobby mit dir teilt. Was übrigens Dinge sind, die in jeder Beziehung Platz haben sollten.
Investiert viel Zeit ins Erzählen und Zuhören und versucht erst mal gar nicht, grosse Veränderungspläne zu schmieden. Wenn ihr anfangt, aneinander zu ziehen und zu zerren, lauft ihr Gefahr, euch mit Vorwürfen einzudecken wie beim letzten Mal. Gönnt euch den Luxus, erst eine Auslegeordnung zu machen, ohne gleich Lösungen bereithalten zu müssen.
Werft auch einen Blick in die Zukunft. Hättet ihr den Willen, mittelfristig eure Wohnsituation so zu ändern, dass ihr nicht mehr nur die Wochenenden miteinander hättet? Denn ohne eine grössere Änderung wird es auch keine grössere Entlastung geben.