Seit der Geburt unserer Tochter vor drei Jahren hat meine Frau (32) kaum mehr Lust auf Sex. Ich (36) habe stets versucht, zu helfen. Wenn sie sagte, sie sei überfordert, habe ich öfter zur Kleinen geschaut. Nachdem sie sagte, sie fühle sich dick, ging sie ins Fitness. Wenn sie klagte, sie fühle sich allein, kann sie arbeiten gehen oder mit den Leuten im Fitness reden. Aber Sex haben wir nie mehr gehabt. Jetzt sagt sie, sie sei zu müde. Was soll ich noch machen? Sex ist doch auch wichtig für die Beziehung? Chris
Lieber Chris
Die Unterstützung, die du deiner Frau gegeben hast, war gut und wichtig. Oft profitiert die Sexualität tatsächlich von einer generellen Entlastung. Das funktioniert aber nur, wenn die behobenen Dinge tatsächlich der wahre Grund für die Lustlosigkeit waren.
Gesamthaft wirkt eure Situation so, also hätten die Veränderungen und Belastungen der Elternschaft euch als Paar entfremdet. Deine Frau versteht nicht, was für ein wichtiges Paarelement für dich fehlt. Du verstehst nicht, dass es mit einer oberflächlichen Lösung oft nicht getan ist.
Den Sorgen deiner Frau ist gemein, dass sie darin irgendwie allein und unverstanden wirkt. Wenn du eine oberflächliche Lösung für ein tiefer liegendes Problem präsentierst, verschlimmert das das Gefühl des Unverstandenseins noch mehr. Auch wenn deine Reaktionen logisch waren. Kommt dann konkreter Druck auf Sex, wächst die Distanz schon wieder.
Schafft in eurem Alltag unbedingt Raum für ungestörte Paarzeiten. Alle eure Massnahmen haben euch zeitlich und räumlich getrennt. Tut Dinge, die euch Ruhe und Zeit füreinander bieten und bei denen ihr die Chance habt, wieder Mann und Frau und nicht nur Papa und Mama zu sein. Bitte bleibt dran. Investiert in euch als Paar. Es lohnt sich.