Meine Partnerin (58) und ich (60) kennen uns seit vier Jahren. Wir haben eine schöne Beziehung und schönen Sex. Leider kommt meine Partnerin nicht immer. Ab und zu gucken wir Pornos. Dazu befriedigt sie sich, und dann kommt sie innert kürzester Zeit. Nun haben wir uns überlegt, einen Slow-Sex-Tantra-Kurs zu besuchen. Aber haben Slow Sex und Pornofilmeschauen überhaupt Platz nebeneinander? Schliesst sich das nicht aus? Werner
Lieber Werner
Tantra- und Pornokultur mögen zwar sehr unterschiedliche Herangehensweisen an die Sexualität sein, aber es wäre spannend zu wissen, wie du auf die Idee kommst, dass sich Elemente daraus nicht in einer spannenden Sexualität vereinen lassen.
Du kannst dir eine gelungene, vielfältige Sexualität vorstellen wie ein schönes Buffet: Du hast die Wahl zwischen vielen Dingen und kannst dich bedienen, wie es im betreffenden Moment gerade passt. Sei skeptisch gegenüber sexuellen Konzepten, die andere Ideen und Spielarten kategorisch ablehnen oder sogar abwerten. Leider gibt es aber in fast allen Bereichen übereifrige Vertreter, die so denken.
Pornos funktionieren im Rahmen einer Sexualität für viele Leute wie ein Brandbeschleuniger. Wenn die gewählten Clips dem persönlichen Geschmack entsprechen, lassen sie den Funken der Lust regelrecht explodieren. Mit Pornos ist dann vielleicht eine sexuelle Erfahrung möglich, die sonst nicht (mehr) geklappt hätte. Sei es nun ein Orgasmus oder eine Erektion.
Gleichzeitig helfen Pornos den wenigsten Leuten, sich wirklich auf ihren Körper zu konzentrieren und diesen beim Sex lustvoll von Kopf bis Fuss einzusetzen und zu spüren. Da wiederum liegt der Fokus des Tantra.
Probiert aus, was euch gefällt. Wenn ihr dabei wohlwollend-kritisch vorgeht, habt ihr das Rüstzeug, genau den Mix zu finden, der für euch stimmt.
Fragen Sie unsere BLICK-Sexberaterin
Haben Sie Fragen zu den Themen Lust und Liebe? Schreiben Sie Caroline Fux! Entweder per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.