Ich (24) bin seit über vier Jahren mit meiner Freundin (21) zusammen. Letztes Jahr war sie für ein halbes Jahr in Amerika und hat dort mehr als zehn Kilo zugenommen. Nun habe ich sie darauf angesprochen, dass es mir lieber wäre, wenn sie wieder etwas schlanker wäre. Sie ist völlig ausgeflippt und hat gesagt, ich sei oberflächlich und solle sie so akzeptieren, wie sie ist. Später hat sie mir gestanden, dass sie schon gern wieder dünner wäre. Bin ich denn wirklich so oberflächlich, dass mir das nicht egal ist? Christian
Lieber Christian. Auch wenn du es nicht bös gemeint hast: Mit deiner Kritik hast du deiner Freundin offensichtlich einen ziemlichen Schlag versetzt. Es ist kein sehr schöner Gedanke, mit jemandem zusammen zu sein, der einen unter Druck setzt, weil man ein paar Kilo zugelegt hat.
Figurfragen sind immer heikel. Das liegt unter anderem daran, dass man Äusserlichkeiten nicht von heute auf morgen ändern kann. Wenn überhaupt. Du kritisierst also etwas, dem deine Freundin ziemlich machtlos gegenübersteht. Ausserdem weist ihr späteres Geständnis darauf hin, dass sie wohl vergeblich versucht hat abzunehmen.
Das heisst aber nicht, dass einem das Äussere des Partners egal sein muss. Krasse Veränderungen können nun mal einen Einfluss auf die Anziehung haben. Ein Recht auf ein bestimmtes Äusseres gibt es aber nicht. Natürlich kannst du für dich entscheiden, dass du mit ihr «in diesem Zustand» nicht zusammen sein willst. So sammelst du aber leider keine Sympathiepunkte.
Frag deine Freundin, ob du sie in irgendeiner Form beim Abnehmen unterstützen kannst. Zum Beispiel mit gemeinsamem Sport oder einer gemeinsamen Ernährungsumstellung. Aber es ist zentral, dass sie die Veränderung will und hinter der Sache steht. Wenn jede Mahlzeit zum Kampf wird und von dir Druck kommt, tut das eurer Beziehung auch nicht gut.