Ich (31) möchte jeden Tag Sex, meine Frau (30) ein- bis zweimal im Monat. Sie macht nie den ersten Schritt. Wenn wir Mal Sex haben, dann immer nur den gleichen. Wenn ich mich bemühe, unser Sexleben etwas aufzupeppen, interessiert sie das kaum. Mich nervt langsam ihr faules Verhalten. Es geht schliesslich um unsere Beziehung! Wir haben das Thema schon mehrmals ausgiebig besprochen. Aber es läuft immer darauf hinaus, dass ich zurückstecke. Fabian
Lieber Fabian
Wenn man jahrelang zurücksteckt und sich vergeblich um eine Veränderung bemüht, ist das frustrierend. Fies ist: Der zurückhaltende Partner ist am längeren Hebel. Passiert nichts, ist das zu seinem Vorteil.
Gesucht wäre also ein Kompromiss. Die Diskussionen darum sind oft einschüchternd. Sie umfassen meist exemplarisch folgende Rechnung: «Ich will 30 Mal pro Monat, du zwei Mal, also wären 16 oder wenigstens zehn Mal fair. Aber du gönnst mir nicht mal fünf.»
Dass du das Verhalten deiner Frau faul und nervig findest, ist nachvollziehbar. Es verdeutlicht aber, wie gross die Distanz zwischen euch ist. Denn nicht nur sie akzeptiert dein Bedürfnis nicht. Du ihres auch nicht.
Das Argument, dass Sex Beziehungspflege ist, stimmt. Aber vor allem für dich. Deine Frau vermisst vielleicht auch Engagement von dir – einfach in einem anderen Bereich.
Ihr müsst lernen, dass ihr in Sexfragen unterschiedlich tickt. Erst mit gegenseitigem Verständnis lassen sich Änderungsmöglichkeiten diskutieren. Die Wahrheit aber ist: Aus der Rolle des Verzichtenden und Engagierten wirst du in dieser Beziehung kaum je ganz kommen.