Ich (23) habe mich wahnsinnig in meine beste Freundin verliebt. Leider hat sie einen Freund, von dem sie mir zu allem Übel immer erzählt, dass er sie nicht schätzt und nicht respektiert. Eine Beziehung mit mir war vor ein paar Monaten mal Thema, aber da wollte sie nicht. Ich vermute, weil ich etwas übergewichtig bin. Es ist, als ob sie zwei Freunde hätte: einen für den Sex und das Körperliche und mich für den Spass und den Rest. Wie soll ich mich verhalten? Luis
Lieber Luis
Es ist der Fluch, der über den unglücklich Verliebten schwebt: Wenn nicht beide die Beziehung wollen und beide für die nötigen Rahmenbedingungen sorgen, ist die Sache aussichtslos. Deine Kollegin möchte nicht und hat dir das klar gesagt.
Sei vorsichtig, wenn du eigenmächtig dein Übergewicht zur Ursache dafür erklärst, dass deine Kollegin nicht mit dir zusammen sein will. Was für dich ein Problem ist, ist für sie vielleicht kein Thema. Und oft lässt sich schlicht und einfach nicht genau erklären, warum der Funke nicht überspringt.
Dass deine Kollegin zwei Beziehungen parallel führt, mag für dich wie ein schmerzliches Doppelleben wirken. Aber schlussendlich macht sie, was die meisten Leute tun: Sie hat neben ihrem Partner noch einen kollegialen Freund. Und der bist du. Wenn du mit dieser Rolle nicht klarkommst, musst primär du etwas ändern, nicht sie.
Dabei darfst du dich ruhig abgrenzen und ihr sagen, dass es dir wehtut, ihre Klagen über ihren Freund zu hören. Andererseits musst du dir bewusst sein, dass Freunde eben genau dafür da sind. Damit wäre dann auch erklärt, warum es schwierig bis unmöglich ist, für jemanden als platonischer Freund da zu sein, wenn man die Person eigentlich liebt. Sei dir also sehr bewusst, auf welche Rolle du dich einlässt und was du in deren Rahmen erwarten kannst.