Mein Freund (24) und ich (21) führen eine liebevolle Beziehung mit einem schönen Sexleben. Mein Problem ist, dass ich nur kommen kann, wenn ich die Augen zumache und mir Szenen aus Pornos oder erotischen Geschichten vorstelle. Der Sex mit meinem Freund fühlt sich fantastisch an, aber wenn ich mich auf meinen Freund konzentriere, habe ich nie einen Orgasmus. Das belastet mich sehr, weil ich mich dadurch beim Sex von meinem Freund entfernt fühle. Sex ist für mich so eher Selbstbefriedigung meinerseits, wo halt noch ein Penis dabei ist. Klara
Liebe Klara
Sexuelle Fantasien gehören zu einem schönen Sexleben dazu. Sehr viele Leute brauchen genau wie du für einen Orgasmus eine Rückkehr zu sich und zu den Gedanken und Empfindungen, die im entsprechenden Moment am lustvollsten sind. Dein Problem besteht also weniger darin, dass du zum Kommen Fantasien brauchst, sondern darin, dass du das derart negativ bewertest.
Sex ist immer eine Mischung aus Gegensätzlichem und Verschmelzung. Wenn dein Freund also überhaupt durch etwas ausgeschlossen wird, dann, mit Verlaub, durch deine Interpretation, er sei nur noch ein bei der Selbstbefriedigung präsenter Penis.
Ihr geniesst das Privileg, eine offenbar fantastische Sexualität zu teilen, in der du viel geniessen kannst. Werte sie nicht ab, nur weil du dir eine Facette davon anders vorstellst. Ein gemeinsamer Orgasmus wird oft glorifiziert. Meistens geht es darum, dass die Partner gemeinsam kommen wollen. Du forderst mentale Gleichschaltung und überforderst dich dadurch.
Koste aus, was du hast. Verschmelzung, wenn sie da ist, und den Moment für dich, wenn er ansteht. Gut möglich, dass dein Freund es übrigens sehr geniesst, wenn du in deiner Lust abdriftest. Vielleicht ist er genau in diesem Moment umso näher bei dir.