Ich (55) wurde als Kind missbraucht und bin deshalb auch in psychologischer Behandlung. Ich habe nun grosse Probleme mit der Prostata-Vorsorgeuntersuchung, worüber ich meinen Arzt auch informierte. Er meinte, er sei sehr vorsichtig, aber ich fand es extrem schlimm. Ich habe mich verkrampft und hatte Schmerzen, konnte danach nicht mehr auf die Toilette. Jetzt habe ich Panik vor der nächsten Kontrolle. Gibt es Kliniken, die nicht zwingend diese Untersuchung machen müssen? Was soll ich tun? Heinz
Lieber Heinz
Selbst ohne Vorgeschichte ist die Früherkennungsuntersuchung für viele Männer eine unangenehme Sache. Durch ausführliche Informationen und eine vorsichtige, professionelle Untersuchung ist die Aufregung vor der Untersuchung dann oft schlimmer als der eigentliche Test selbst.
Mit deiner Vergangenheit gelten erschwerte Umstände. Das Wichtigste ist, dass du dich aus Angst nicht vor der Untersuchung drückst. Prostatakrebs ist leider sehr häufig und ein Auslassen der Früherkennungsuntersuchung wäre fahrlässig.
Bereite dich zeitig auf die nächste Untersuchung vor. Kläre mit deinem Arzt, ob es Sinn macht, nur den PSA-Wert im Blut zu testen, also die Messung des Prostata-spezifischen Antigens. Hol dir eine Zweitmeinung ein, falls dein Arzt verneint, damit du dich nicht abgewimmelt fühlst.
Besprich die Untersuchung auch in deiner Psychotherapie, damit ihr dieses Erlebnis, das einmal im Jahr nötig sein wird, richtig einordnen könnt. Da deine Schmerzen bei der Untersuchung vor allem durch deine Verkrampfung entstehen, können auch Entspannungsübungen eine gute Vorbereitung sein.