Mein Freund (26) ist total passiv beim Sex. Er macht nie den ersten Schritt und lässt sich gern bedienen. Wenn ich mal wieder die Initiative ergreife, ist er oft negativ und meint, ich könne ja mal mit einem Blowjob anfangen. Zuerst dachte ich, das sei ein Scherz, aber wenn ich nichts unternehme, passiert auch nichts zwischen uns. Wie mache ich ihm klar, dass ich mich vernachlässigt fühle? Wenn ich ihn darauf anspreche, nimmt er mich nicht ernst. Bettina
Liebe Bettina
Fehlende Initiative vom Gegenüber ist eine extrem häufige Klage, wenn es um die Paarsexualität geht. Weil Sex etwas ist, das auf Gemeinsamkeit und Positivität aufbauen muss, kann sich die zurückhaltende Person relativ leicht in ihrer Passivität verschanzen. Immerhin kann sie darauf zählen, dass man Sexualität nicht von ihr erzwingen kann.
Mit der Zeit schmerzt dann beim aktiven Part nicht nur der Verzicht auf Sex. Es schwindet auch das Vertrauen, dass man selbst bei unterschiedlichen Wünschen immer noch als Team agiert und als Person geschätzt wird.
Dein Freund kommt mit seinem schon fast provokativ konsumierenden Verhalten denkbar schlecht weg. Die Frage ist nun, ob das generell seine Haltung gegenüber deinen Bedürfnissen zeigt, ob er den Ernst der Situation noch nicht verstanden hat oder ob er sich einfach nicht anders zu helfen weiss.
Provokationen sollen nämlich nicht selten Überforderung überdecken. Vielleicht kann dein Freund einfach nicht zugeben, dass er gar nicht so recht weiss, wie er dich verführen soll oder wie er mit deiner Lust und seiner Passivität umgehen soll.
Sollte es sich zeigen, dass er tatsächlich denkt, mit seiner «Baby, blas doch mal»-Haltung angemessen zu reagieren, musst du klipp und klar durchgeben, dass so ein Verhalten für dich in einer erwachsenen, wohlwollenden Beziehung keinen Platz hat.
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