Mein Freund (26) unternimmt zurzeit viel mit einer Arbeitskollegin. Ich bekomme stattdessen kaum mehr Aufmerksamkeit. Ich habe ihn gebeten, mit anderen Freunden abzumachen als mit ihr, aber das will er nicht. Als ich eine Paartherapie vorgeschlagen habe, hat er nur gelacht. Aktuell sehe ich nur eine Lösung, nämlich eine Trennung auf Zeit, damit wir herausfinden, was uns wirklich aneinander liegt. Laila
Liebe Laila
Du vermisst deinen Freund und seine Aufmerksamkeit, und es tut weh, zu sehen, wie diese vermeintlich direkt an eine andere Person geht. Es ist allerdings schwierig, abzuschätzen, ob sich dein Freund wirklich desinteressiert und grässlich benimmt oder ob deine Abneigung gegen die andere Frau derart gross ist, dass du seinen Standpunkt ebenfalls nicht mehr sehen willst.
Wenn du dich bei der Diskussion mit deinem Freund zu fest auf diese Kollegin einschiesst, wirst du bei ihm nur wenig Gehör finden. Einem erwachsenen Menschen den Umgang mit einer bestimmten Person zu verbieten, ist zudem heikel. Kontrolle ist nie das richtige Mittel gegen Eifersucht. Auf eine unliebsame Freundschaft mit einer Paartherapie zu reagieren, wirkt auf deinen Freund vermutlich, wie mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen.
Es bringt nichts, wenn du mit einer Beziehungspause provozieren willst, dass dein Freund dich vermisst. Solche Machtspiele schaden euch jetzt mehr, als sie nützen. Was ihr braucht, ist ein gemeinschaftlich gestalteter Beziehungsalltag mit Zuneigung, aber auch Freiheiten.
Finde heraus, ob dein Freund eine Beratung vor allem deshalb abgelehnt hat, weil sie nur darauf zielen sollte, dass er den Kontakt zur Kollegin abbricht. Wenn du es schaffst, den Fokus weg von dieser anderen Frau zu nehmen, findet ihr vielleicht die Ruhe, um herauszuarbeiten, welche Veränderungen euch beiden guttun.