Ich (23) habe mich in einen Arbeitskollegen (49) verliebt. Obwohl auch er das Knistern fühlte, haben wir nichts unternommen. Nachdem er aber seine Arbeitsstelle gewechselt hat, wurde unsere Beziehung plötzlich konkret. Wir sind sehr verliebt, aber ich frage mich schon, ob das gut gehen kann. Was werden meine Kollegen und meine Familie denken, wenn ich einen Freund habe, der gut doppelt so alt ist? Anja
Liebe Anja
Die meisten Verliebten möchten ihr Glück in irgendeiner Form mit der Welt teilen. Dazu gehört, dass sie Bestätigung in ihrem Umfeld suchen. Bleibt diese aus, tut das weh. Kommt Skepsis oder sogar Kritik, ist das schwer zu verdauen.
Über allem steht: Es ist deine Beziehung und dein Leben. Was ihr habt, muss für euch stimmen und für niemanden sonst. Und es ist ja nicht so, dass du dich auf einen Schwerverbrecher eingelassen hättest.
Trotzdem lohnt es sich, Verständnis zu haben, wenn Personen aus deinem Umfeld – und aus seinem auch – skeptisch reagieren. Du fragst dich ja selber, ob der Altersunterschied zwischen euch vielleicht zum Problem werden könnte. Die Leute, die hinter dir stehen, beurteilen deinen Freund aufgrund seines Verhaltens und seines Wesens, nicht aufgrund seines Alters.
Trotzdem darfst du nicht blauäugig sein. Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass ihr in verschiedenen Lebensphasen steckt und in eurem jeweiligen Leben vielleicht andere Prioritäten gelten. Deshalb müsst ihr noch konkreter als andere Paare offenlegen und besprechen, was ihr euch von dieser Beziehung erhofft und wie für euch ein gelungener Alltag aussehen soll.
Es ist möglich, dass ihr den Altersunterschied erst mit der Zeit so richtig zu spüren bekommt. Aber es hat keinen Wert, jetzt Probleme zu lösen, die noch gar nicht da sind.