Ich (32) leide darunter, dass mein Freund (34) sehr zurückhaltend ist, was Zuneigung angeht. Er sagt mir beispielsweise fast nie «Ich liebe dich» oder macht etwas Schönes, um mir zu zeigen, dass er mich gern hat. Ich versuche ihn dagegen öfters mit etwas zu überraschen. Wenn ich ihn darauf anspreche, dass ich seine Liebe vermisse, reagiert er verständnislos und sagt, ich bilde mir das ein. Dann fühle ich mich noch einsamer. Andrea
Liebe Andrea
Sei vorsichtig, wie du deinem Freund gegenüber deine Beobachtungen und Wünsche formulierst. Denn es macht einen grossen Unterschied, ob du ihm zurückmeldest, dass du Zeichen der Zuneigung im Alltag vermisst, oder ob du ihm sagst, dass du generell an seiner Liebe zweifelst.
Manche Menschen haben nie ein Repertoire an Gesten entwickelt, mit denen sie sich immer wieder um einen Partner bemühen. Vor allem Männer neigen zudem bisweilen dazu, sich in Liebesdingen nur dann zu äussern, wenn sich etwas ändert. Sprich: Dein Freund hat dir vielleicht früher einmal gesagt, dass er dich liebt, und er sieht keine Notwendigkeit, das zu wiederholen, weil sich nichts daran geändert hat.
Führe nochmals in Ruhe ein Gespräch. Stelle ins Zentrum, dass du die Zeichen der Liebe vermisst, statt anzuzweifeln, ob das Gefühl überhaupt da ist. Nehmt euch Zeit, diesen Unterschied zu beleuchten. Setzt euch dann zusammen und überlegt, was ihr für einen Rahmen schaffen könntet, den ihr mit grossen und kleinen Liebesbekundungen füllen könnt.
Eine Möglichkeit wäre, dass ihr ein Paartagebuch führt, in das ihr beide jeden Tag eine kleine Liebesbotschaft eintragt. Noch besser ist, wenn ihr selbst etwas kreiert, das euch Spass macht und euren Wünschen entspricht. Dein Freund wird sich nämlich leichter auf so ein Projekt einlassen können, je stärker er es mitgestaltet hat.