In diesem Ratgeber hast du schon mehrfach eine Penisgrösse von 15 Zentimetern als normal und durchschnittlich bezeichnet. Warum werden dann in Sexshops hauptsächlich Dildos mit einer Länge von 19,5 bis 23 Zentimetern angepriesen? Wird da die Männerwelt angelogen oder ganz einfach das Normalmass schön geredet? Wäre es nicht ehrlicher, der Männerwelt reinen Wein einzuschenken? Fabian
Lieber Fabian
Du schreibst, als ob ich eine Durchschnittslänge erfinden würde, um ein männliches Ego zu streicheln. Aber Studien kommen nun mal auf eine Durchschnittslänge von etwas mehr als 14 Zentimetern – ob du es glaubst oder nicht.
Ein Dildo soll nicht die Realität möglichst genau abbilden. Man soll mit ihm die Scheidenwand möglichst einfach und effektiv stimulieren können. Dafür werden Form und Oberfläche entsprechend designt. Manche Dildos haben Knubbel, die man an keinem Penis findet. Deshalb soll man auch keinen «Knubbelneid» entwickeln.
Um einen Dildo halten und mit einem gewissen Gegendruck bewegen zu können, braucht es Extralänge für die Hand. Die beträgt realistischerweise mindestens vier Zentimeter – und schon wären wir fast bei den Dildomassen, die du recherchiert hast.
Geht es um die Grösse, ist Dicke so oder so entscheidender als Länge. Für die meisten Frauen zählt aber das Gesamtpaket «Penis-Mann-Technik». Aber: Eine gewisse Grösse kann beim Stimulieren helfen.
Das grösste Theater um die Penisgrösse lösen übrigens nicht Dildos oder die Sprüche mancher Frauen aus. Schon gar nicht echte Bedürfnisse. Das Hauptproblem sind Pornos, weil viele Männer sich Tag für Tag Clips mit riesigen Penissen anschauen und dann denken, die gezeigte Überdurchschnittlichkeit sei normaler als das, was wirklich in den Hosen steckt.
Schön, dass es diese Frage in die Top 10 geschafft hat! Es war nämlich eine meiner Lieblingfragen – und Lieblingsantworten – im 2014. Die Frage zeigt sehr schön, wie viele verschiedene Punkte jeweils eine Rolle spielen und wie wichtig es ist, aus welchem Blickwinkel man ein Problem überhaupt betrachtet.
Dieser Fragesteller hat schlicht ein paar wichtige Dinge vermischt oder nicht beachtet, was bei Aufreger-Themen – und da gehört die Penisgrösse definitiv dazu – nun mal schnell der Fall ist.
Die Frage nach der Wichtigkeit der Grösse hat den Ratgeber schon zu Zeiten meiner Vorgängerinnen beschäftigt, und ich denke nicht, dass die Diskussion so schnell aufhört.
Männer haben den unbestrittenen Nachteil, dass ihr Sexualorgan viel sichtbarer und dadurch auch vermessbarer ist. Viele Frauen haben keine Vorstellung, was das für einen Druck auslösen kann. Sie selber haben den Komfort, das ihre Sexualität und auch Erregung zu grossen Teilen versteckt ist, was einen oft kostbaren Schutz bietet. Für Geschlechtsverkehr müssen sie keine Erektion «liefern», was herrlich bequem ist.
Vor Grössendiskussionen sind aber auch Frauen nicht komplett gefeit: Die Klage, dass eine Vagina «zu weit» für befriedigenden Sex sei, geistert ebenfalls seit jeher durch die Köpfe von Männern und Frauen. Oft durchaus auch mit dem entsprechenden körperlichen Erleben. Meist können sich die Partner mit einem Empfindungstraining und dem Entdecken ihrer Sexualität finden. Wer aber von vornherein nicht an einen Spielraum glaubt, kann gleich Schluss machen. Tragisch, aber wahr.
Weil man kaum zu oft darüber sprechen kann, hier also nochmals die Frage: Spielt die Grösse denn nun eine Rolle? Die Antwort lautet klar: Ja – aber.
Hier zusammengefasst die wichtigsten Punkte:
- Dicke ist wichtiger als Länge. Und zwar aus mehreren Gründen: Die Nerven in der Vagina reagieren stärker auf Druck als auf Reibung. Wer als Mann schnell und oberflächlich rammelt wie ein Kaninchen, macht also den wenigsten Frauen Freude. Besser sind (kreisende) Bewegungen, die Druck auf die Scheidenwand ausüben. Dieser Druck lässt sich durch einen dickeren Penis aber zugegebenermassen leichter erzeugen, als wenn ein Penis eher dünn ist. Eine Übergrösse oder besser Überdicke ist aber definitiv nicht nötig.
- Gegen die Notwendigkeit eines besonders langen Penis spricht zudem, dass vor allem das erste Drittel der Vagina empfindlich ist. Tiefe Stösse oder die Stimulation durch einen sehr langen Penis können sogar schnell schmerzhaft sein. Genau wie der subjektive Eindruck der Partnerin, dass der Penis zu gross ist.
- Wirklich hören wollen viele Männer diese Tatsachen aber so oder so nicht. Genauso wenig wie die Bekräftigungen der Frauen, die bis auf einige Ausnahmen mit äusserst verschiedenen Penisformen äusserst happy sind.
Schön, dass es diese Frage in die Top 10 geschafft hat! Es war nämlich eine meiner Lieblingfragen – und Lieblingsantworten – im 2014. Die Frage zeigt sehr schön, wie viele verschiedene Punkte jeweils eine Rolle spielen und wie wichtig es ist, aus welchem Blickwinkel man ein Problem überhaupt betrachtet.
Dieser Fragesteller hat schlicht ein paar wichtige Dinge vermischt oder nicht beachtet, was bei Aufreger-Themen – und da gehört die Penisgrösse definitiv dazu – nun mal schnell der Fall ist.
Die Frage nach der Wichtigkeit der Grösse hat den Ratgeber schon zu Zeiten meiner Vorgängerinnen beschäftigt, und ich denke nicht, dass die Diskussion so schnell aufhört.
Männer haben den unbestrittenen Nachteil, dass ihr Sexualorgan viel sichtbarer und dadurch auch vermessbarer ist. Viele Frauen haben keine Vorstellung, was das für einen Druck auslösen kann. Sie selber haben den Komfort, das ihre Sexualität und auch Erregung zu grossen Teilen versteckt ist, was einen oft kostbaren Schutz bietet. Für Geschlechtsverkehr müssen sie keine Erektion «liefern», was herrlich bequem ist.
Vor Grössendiskussionen sind aber auch Frauen nicht komplett gefeit: Die Klage, dass eine Vagina «zu weit» für befriedigenden Sex sei, geistert ebenfalls seit jeher durch die Köpfe von Männern und Frauen. Oft durchaus auch mit dem entsprechenden körperlichen Erleben. Meist können sich die Partner mit einem Empfindungstraining und dem Entdecken ihrer Sexualität finden. Wer aber von vornherein nicht an einen Spielraum glaubt, kann gleich Schluss machen. Tragisch, aber wahr.
Weil man kaum zu oft darüber sprechen kann, hier also nochmals die Frage: Spielt die Grösse denn nun eine Rolle? Die Antwort lautet klar: Ja – aber.
Hier zusammengefasst die wichtigsten Punkte:
- Dicke ist wichtiger als Länge. Und zwar aus mehreren Gründen: Die Nerven in der Vagina reagieren stärker auf Druck als auf Reibung. Wer als Mann schnell und oberflächlich rammelt wie ein Kaninchen, macht also den wenigsten Frauen Freude. Besser sind (kreisende) Bewegungen, die Druck auf die Scheidenwand ausüben. Dieser Druck lässt sich durch einen dickeren Penis aber zugegebenermassen leichter erzeugen, als wenn ein Penis eher dünn ist. Eine Übergrösse oder besser Überdicke ist aber definitiv nicht nötig.
- Gegen die Notwendigkeit eines besonders langen Penis spricht zudem, dass vor allem das erste Drittel der Vagina empfindlich ist. Tiefe Stösse oder die Stimulation durch einen sehr langen Penis können sogar schnell schmerzhaft sein. Genau wie der subjektive Eindruck der Partnerin, dass der Penis zu gross ist.
- Wirklich hören wollen viele Männer diese Tatsachen aber so oder so nicht. Genauso wenig wie die Bekräftigungen der Frauen, die bis auf einige Ausnahmen mit äusserst verschiedenen Penisformen äusserst happy sind.