Ich (39) komme schlecht damit zurecht, dass mein Freund (43) eine eher eingeschränkte Sexualität hat: Wenn wir Sex haben, geht es immer sehr heftig zu, aber das reicht ihm oft trotzdem nicht, um zu kommen. Bei feinen Berührungen oder Oralsex wird sein Penis sofort schlaff. Er macht es sich dann vor mir selbst, aber so schnell und heftig, dass es mir vom Zusehen schon wehtut. Wie kann er lernen, auch andere Berührungen zu spüren? Sara
Liebe Sara
Die meisten Menschen entwickeln eine ganz persönliche Routine in ihrer Solosexualität und halten sich dann an dieses Programm, weil es sich bewährt hat. Manchmal sind Stimulationstechniken dabei, die für Aussenstehende seltsam oder grob wirken.
Beim Solosex auf sich zu schauen ist absolut in Ordnung. Das ist ja gerade eine schöne Facette daran. Viele Menschen sind sich aber nicht bewusst, dass die bei der Selbstbefriedigung angewendeten Techniken auch eine grosse Bedeutung für die Paarsexualität haben.
Wenn sich jemand beim Solosex sehr einseitig auf eine ganz bestimmte Technik beschränkt, kann es schwer werden, diese Stimulationen auch beim Paarsex zu erleben. Beispielsweise, weil ausgeklügelte Handgriffe oder einseitige Körperhaltungen antrainiert wurden oder sich jemand, wie dein Freund, besonders intensive Berührungen angeeignet hat.
Jeder Mensch kann auf eine Entdeckungsreise gehen, um neue Berührungen und Stimulationsformen zu erforschen. Im Körper bilden sich so schliesslich neue Nervenverbindungen und sexueller Genuss bekommt ein vielseitigeres Gesicht. Solche Lernschritte erfordern aber Geduld und Ausdauer. Zwei, drei Mal etwas anderes probieren reicht nicht. Unterstützung von einem Profi kann in diesem Lernprozess Gold wert sein. Dein Freund müsste aber voll hinter so einem Projekt stehen, damit er Erfolg haben kann.
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