Mein Selbstwertgefühl ist im Keller: Ich (30) hatte noch nie eine Freundin und nur ein paar Mal Sex, wenn ich dafür bezahlt habe. Es geht mir so schlecht, dass mich die blosse Vorstellung oder Erwähnung von Sex kaputt macht. Manchmal ist es wie ein Zwang. Ich gehe durch die Strassen und denke: Der hat Sex, die hat Sex, alle haben Sex. Nur ich nicht. Ich zerbreche mir den Kopf, warum ich kein toller, attraktiver sexy Mann sein kann. Ich möchte mein Leben unbedingt umkrempeln und das in einer Therapie anschauen. Soll ich zu einem Sexualtherapeuten gehen oder zu einem normalen Therapeuten? Wie finde ich den besten? Theo
Lieber Theo
Schön, dass du dein Problem anpacken möchtest. Viele Leute zögern leider lange, Hilfe anzunehmen. Einerseits, weil sie sich schämen, andererseits, weil sie fürchten, sich auf eine Monate oder Jahre dauernde Therapie einlassen zu müssen. Es mag tatsächlich Leute geben, die sich länger begleiten lassen wollen. Oft kann man aber schon in wenigen Sitzungen wertvolle Impulse bekommen.
Auch wenn Sex beziehungsweise sein Fehlen in deinem Alltag ein wichtiges Thema ist, musst du nicht unbedingt einen ausgewiesenen Sexualtherapeuten kontaktieren. Das Hauptziel der Beratung dürfte sein, dass du deinen Alltag so verändern kannst, dass er dir gefällt und gut tut, und dass du überprüfen kannst, wie du gegenüber Frauen auftrittst.
Die meisten Therapeuten haben heute eine Homepage, auf der sie ihre bevorzugten Themengebiete und ein paar Eckdaten zu ihrer Person aufführen. Wenn dir ein Angebot sympathisch scheint, kannst du eine erste Sitzung vereinbaren. Du sollst dich verstanden und gut aufgehoben fühlen. Nach der Sitzung solltest du zudem eine Idee davon haben, woran ihr in Zukunft gemeinsam arbeiten werdet.
Einen Therapieplatz findest du beispielsweise unter:
- Assoziation Schweizer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten ASP
- Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP)