Evangelische Frauen wollen Hinternversohlen, Peitschenhiebe oder weibliche Ejakulation in Pornos verbieten. Es sei frauenverachtend. Machen solche Verbote Sinn?
Generell machen Einschränkungen in Pornos durchaus Sinn. Die Frage ist einfach, wo man die Grenze setzt und wie weit man generalisiert. Körperausscheidungen sind ein gutes Beispiel. Da gibt es Unterschiede. Die Mehrheit der Schweizer wollen vermutlich nicht, dass es Pornos mit Kot und Urin in den Läden gibt. Aber stört auch weibliches Ejakulat? Spucke? Sperma?
Und Klapse auf den Hintern?
Zuerst einmal stört mich das Argument «frauenverachtend». Heisst das, dass es o.k. wäre, wenn Männer gepeitscht oder versohlt würden? Es zeigt, wie wenig differenziert die Diskussion geführt wird. Natürlich gibt es ein zu viel an Gewalt und es braucht wie gesagt Verbote. Aber es ist schwer abzugrenzen, welche Dominanz ein nicht tolerierbarer Übergriff ist. Sex ist nicht immer nur nett, sauber und kuschlig im Himmelbett und auf der Blümchenwiese. Und das ist auch in Ordnung so.
Andere fordern mehr Pornos für Frauen. Welche Pornos schauen Frauen gern?
Das kann man nicht generell sagen. Es gibt sehr unterschiedliche Vorlieben, genau wie bei den Männern auch. Es gibt durchaus auch Frauen, die härtere Pornos mögen. Lange hiess es: Frauen wollen Gefühle und Geschichten in Pornos. Aber nicht jede will sich zuerst lange Dialoge anschauen. Viele Frauen entdecken das Genre erst und formulieren Wünsche.
Sollen Frauen Pornos schauen?
Warum nicht, wenn sie es möchten? Aber bitte in vernünftiger Dosis und im Wissen, dass das keine Anleitungen oder gar Pflichten für das eigene Sexleben gibt.