Fux über Irina Beller
Liebe gegen Luxus – darf man das?

Irina Beller gibt neuerdings Datingtipps – und kassiert mit ihrer berechnenden Art Häme. Eines geht dabei aber vergessen: Die Frau macht etwas goldrichtig. Was, verrät Blick-Psychologin Caroline Fux.
Publiziert: 16.05.2014 um 19:16 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:29 Uhr
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«Glauben Sie mir: Es gibt Millionäre. Man muss nur findig sein, um fündig zu werden.»  Irina Beller
Foto: Geri Born/Goran Basic

Ein (Liebes-)Leben allein für Pelz und Diamanten? Pfui! Millionärsgattin Irina Beller kriegt wieder einmal heftig Haue. In der kollektiven Empörung geht leider vergessen, dass Beller mit ihren Kriterien zwar auf den Daumen der Moral haut, den Nagel des Beziehungserfolges aber gleichzeitig auf den Kopf trifft.

Liebesglück hat zwei zentrale Elemente: Man muss wissen, was man will (und was nicht) und dann als Paar diese Wünsche zusammen in die Tat umsetzen. Beller propagiert dieses Prinzip in Reinkultur. Ihre persönlichen Kriterien mögen sauer aufstossen und für die grosse Mehrheit der Liebenden nicht erstrebenswert sein. Aber es gilt immer noch das Prinzip: Jedem das seine.

Natürlich klingt es flauschiger, anzumelden, dass man komplett kriterien- und vorbehaltlos einfach nur «die Liebe» sucht. Leider ist die Aussage verlogen. Die meisten Männer und Frauen haben nämlich sehr wohl einen Katalog von Kriterien, die das Gegenüber erfüllen muss. Das ist gesund und wichtig. Immer vorausgesetzt, dass man sich nicht nicht selber damit sabotiert, nach einen unerreichbar perfekten Kunstwesen zu suchen.

Jede Beziehung basiert auf einem Austausch von Ressourcen oder «Gütern». Diese sind nicht nur materiell. Auch Verständnis, Fürsorge, Witz oder Souveränität zählen dazu. Wieso ist ein Paar schlechter dran, das sich vor allem darin findet, einander Güter und Gesellschaft – und manchmal auch ein Stück Fleisch – um die Ohren zu hauen, als eines, das durch Humor und die Präferenz für Bio-Gemüse verbunden ist? Wichtig ist primär, dass sich die jeweiligen Wünsche ergänzen.

Macht Geld glücklich? Forschung und Menschen mit Lebenserfahrung verneinen. Aber jeder kann und soll selber entscheiden, wofür er sein Leben und seine Energie einsetzt und was seine Prioritäten sind.

Irina Beller lobbyiert nicht dafür, mit ihrem Walter zum Schweizer Traumpaar gewählt zu werden. Sie will Tipps geben, wie man sich einen Superreichen angelt. Dass diese Tipps schon x-fach beschrieben und unbrauchbar vage sind, das ist kritikwürdig. Aber als Paar scheinen die beiden irgendetwas richtig zu machen. Auch wenn es vielleicht schmerzt. Denn trotz Drama sind sie nun schon 18 Jahre ein Paar, 16 Jahre davon verheiratet. Etwas, das längst nicht alle schaffen.

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