Was ist ein Ballonfetisch?
Wer einen Fetisch hat, lebt seine Sexualität rund um ein bestimmtes Objekt oder Material aus. Beim Ballonfetischisten sind es Ballone. Grundsätzlich ist fast jeder Inhalt möglich. Häufige Fetische sind Schuhe, Strümpfe oder Gummi, aber auch Füsse, Uniformen oder Körperhaare kommen immer wieder vor.
Wie hat man denn Sex mit einem Ballon?
Die Sexualität eines Ballonfetischisten unterscheidet sich relativ stark von dem, was die meisten Meschen unter Sex verstehen dürften. Loonys oder Looner, so nennen sich viele Ballonfetischisten, geht es um die Auseinandersetzung mit dem Objekt und Material. Dabei gibt es dutzende Spielarten: Manche finden Ballone visuell erregend oder sie geniessen das Aufblasen. Sie ziehen am Ballon, lassen ihn quietschen, reiben sich daran oder stopfen ihn unter Kleidung. Für manche ist das Platzenlassen des Ballons besonders erregend, andere wollen das unbedingt vermeiden.
Findet Ballonsex immer allein statt?
Nicht zwingend. Manche Ballonfetischisten geniessen es auch, wenn eine Partnerin oder ein Partner die beschriebenen Dinge tut und sie dabei zusehen können. Aber wie bei allen besonderen Vorlieben kann man nicht davon ausgehen, dass der Partner das gleiche gut findet oder auch nur toleriert.
Wie entsteht ein Ballonfetisch?
Die Wissenschaft hat keine abschliessende Erklärung. Wie übrigens bei allen Fetischen. Einige Theorien setzen auf Lern- und Intensivierungseffekte. Also dass es ein erstes, vielleicht zufälliges erregendes Ereignis gibt, dass dann immer mehr kultiviert wird. So löst die Beschäftigung mit einem Ballon, vielleicht auch sein Zerplatzen, Aufregung aus, die dann in Erregung übergeht oder als Erregung missdeutet wird. Dieser Kick wird dann immer wieder gesucht, das Repertoire an sexuellen Verhaltensweisen erweitert.
Ist ein Ballonfetisch das gleiche wie Objektophilie?
Nein. Objektophile fühlen sich zwar auch zu Gegenständen hingezogen, sie empfinden aber eine Zuneigung, ja Liebe, mit romantischem Charakter. Das Objekt hat dann die Rolle eines Partners und wird möglichst als solcher in den Alltag integriert. Beim Fetischismus gibt es diese Facette nicht.
Wie verbreitet ist der Ballonfetisch?
Nicht sehr häufig. Verlässliche Zahlen gibt es nicht, weil es schlicht kein Raster oder keinen Mechanismus gibt, der diese Personen erfasst. Loonies tauchen also, genau wie andere Fetischisten, in kaum einer Statistik auf. Fetischismus gilt generell als unproblematische aussergewöhnliche sexuelle Vorliebe, weil sie in der Mehrheit der Fälle ohne Probleme ausgelebt werden kann. Der Fetisch wird oft heimlich ausgelegt oder dann im Einvernehmen mit dem Partner.