Award für die schlechteste Sex-Szene der Literatur
Bad Sex: «Klebrig und amüsant»

Sex in Buchstaben gefasst, kann schief gehen. Mit dem Bad Sex Award zeichnet das britische Magazin «Literary Review» seit dem Jahr 1993 jährlich die schlechteste Sexszene in einem Roman aus.
Publiziert: 09.12.2018 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2018 um 11:33 Uhr
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Sex Buchstaben zu fassen, kann schief gehen.
Foto: zVg
Harry Büsser

Sex ist die schönste Nebensache der Welt. Doch sie in Worte zu fassen, ist auch für renommierte Roman-Autoren schwierig. Aus diesem Grund verleiht das britische Magazin «Literary Review» seit 1993 den Bad Sex Award, der die jeweils schlechteste Sexszene in einem Roman prämiert. Pornografische Werke werden nicht bewertet, lediglich ansonsten seriöse Literatur.

In diesem Jahr geht die augenzwinkernde Auszeichnung nach so berühmten Preisträgern wie Tom Wolfe (1930–2018), Norman Mailer (1923–2007 ) oder Jonathan Littell (51) an den US-Bestseller-Autor James Frey (49), der mehrere Millionen Bücher verkauft hat. Verliehen wurde der Award am Montag in London von Pop-Star Kim Wilde (58). In Freys neuem Roman «Katerina» klingt Sex so: «... wir sind beide stöhnende Augen Herz Seele Körper, eins. Eins. Weiss. Gott. Sperma. Sperma. Sperma. Ich schliesse meine Augen, atme aus. Sperma.»

Redundante sexuelle Passagen

Nominiert war in diesem Jahr auch Haruki Murakami (69): «Immer wieder spritzt Sperma aus mir heraus, überflutet ihre Vagina... Ich kann nichts tun, um 
es zum Stillstand zu bringen.» ­Weiter nominiert waren Duncan Crowe und James Peak («Langsam mein Organ verschlingend, wie eine Boa constrictor, die ihre Beute verschluckt»), Luke Tredget 
(«...nimmt ihn in den Mund, mit der vagen Idee, ihn zu reinigen.») und William Wall (63) («Ich habe ihn nicht gesehen, bevor er in mir war, aber danach ist er klein und klebrig und amüsant»).

Ziel des Preises sei es,«die Aufmerksamkeit auf die kruden, geschmacklosen, oft nachlässig geschriebenen und redundanten sexuellen Passagen zu lenken, um solche künftig zu verhindern», so ein ehemaliger Chefredaktor der «Literary Review». Gelungen ist das bis heute nicht.

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