Wenn Jann Hoffmann die halbe Nacht Guetsli backt, dann nicht ganz freiwillig. «Guetsli», sagt er, «gelten als Konfekt, und das ist für einen klassischen Koch ...» Er wartet einen Moment und sagt dann: «... zu wenig handfest. Deshalb backe ich lieber Kuchen.»
Was ihn aber nicht daran gehindert hat, seiner Mutter ihr legendäres Rezept für Totenbeinli zu entlocken. «Wann immer ich nach Hause komme, suche ich die Blechdose und esse sie leer. Egal wie alt die Totenbeinli darin sind, sie schmecken immer gut!» Er lacht: «Es dauerte, bis aus dem Rezept meiner Mutter meines wurde. Ihres begann mit: Es braucht ein Päckli ganze Haselnüsse, dann ein Päckli Mandeln …»
Schliesslich aber funktionierte das Rezept. Zusammen mit den Rezepten von Sous-Chef Michèle Weber und den Anleitungen für Kuchen («die sind handfester und eher richtig für mich») füllten sich Platten und Schachteln bis zum Rand mit dem Gebackenen. Auch weil Michèle Weber, wie ihr Chef eine klassische Köchin, keinerlei Guetslibackhemmungen zeigt. «Ich habe das schon in meiner Lehre gerne gemacht», sagt sie. «Alles, was man dafür wissen muss, ist: Man muss präzise nach dem Rezept arbeiten. Dann geht niemals etwas schief!» Genau das lernte Jann Hoffmann von ihr.
Umgekehrt profitiert Weber von der unbestreitbaren Meisterschaft Hoffmanns im Umgang mit Kuchen. Seine raffinierte Bündner Nusstorte gelingt perfekt, die ungewöhnlichen Apfelflorentiner, eine Erfindung aus dem Hause Weber, bereichern das Repertoire des Café Boy in der Weihnachtszeit.
Wie das Café Boy unter Heimatschutz steht, steht der legendäre Heidesand von Jann Hoffmanns Lehrmeister Felix Hubli unter kulinarischem Schutz. Kenner geniessen ihn mit einem Sabayon von Moscato d’Asti. Oder mit dem Beurre salé aus dem Repertoire des Herrn Hoffmann.
Noch ein Ratschlag? Michèle Weber: «Wenn Sie backen, schauen Sie ganz genau auf die Farbe der Guetsli. Wenn sie hellgelb sind und Sie denken: Jetzt brauchen sie noch zwei Minuten, dann nehmen Sie sie sofort raus. Zu dem Zeitpunkt sind sie nämlich bereits perfekt.»
«Das Rezept meiner Mutter – unübertroffen»
250 g Butter weich; 4 Eier; 1 TL Salz; 1 Vanilleschote, ausgekratzt; 500 g Zucker; 200 g Mandeln, grob gehackt; 200 g Haselnüsse, angeröstet, grob gehackt; 100 g Mandeln, 100 g Haselnüsse, gemahlen; 500 g Mehl; 1 TL Backpulver // Eigelb, Wasser
- Butter mit Zucker rühren, bis sich Zuckerkristalle aufgelöst haben. Eier, Vanillesämli und Salz zugeben. Haselnüsse und Mandeln unterheben. Mehl und Backpulver darübersieben. Alles zum Teig fügen. Über Nacht fest werden lassen.
- Backblech mit Backpapier auslegen. Teig in sechs Teile schneiden. Eine viereckige, 1cm dicke Scheibe formen: Auf Blech legen.
- Backofen auf 220 Grad aufheizen. Totenbeinlifladen mit Gabel einstechen und mit verklopften Eigelb glasieren. In der unteren Backofenhälfte ca. 18 Minuten backen. Herausnehmen. Die Fladen in 2cm breite Streifen schneiden. Nochmals für ca. 3 Minuten goldbraun backen.
«Das Rezept meiner Mutter – unübertroffen»
250 g Butter weich; 4 Eier; 1 TL Salz; 1 Vanilleschote, ausgekratzt; 500 g Zucker; 200 g Mandeln, grob gehackt; 200 g Haselnüsse, angeröstet, grob gehackt; 100 g Mandeln, 100 g Haselnüsse, gemahlen; 500 g Mehl; 1 TL Backpulver // Eigelb, Wasser
- Butter mit Zucker rühren, bis sich Zuckerkristalle aufgelöst haben. Eier, Vanillesämli und Salz zugeben. Haselnüsse und Mandeln unterheben. Mehl und Backpulver darübersieben. Alles zum Teig fügen. Über Nacht fest werden lassen.
- Backblech mit Backpapier auslegen. Teig in sechs Teile schneiden. Eine viereckige, 1cm dicke Scheibe formen: Auf Blech legen.
- Backofen auf 220 Grad aufheizen. Totenbeinlifladen mit Gabel einstechen und mit verklopften Eigelb glasieren. In der unteren Backofenhälfte ca. 18 Minuten backen. Herausnehmen. Die Fladen in 2cm breite Streifen schneiden. Nochmals für ca. 3 Minuten goldbraun backen.
«Ein ganz neues Super-Guetzli von Michèle»
125 g Mehl; 1 Prise Salz; 1 TL Backpulver; 10 g Kakao; 80 g Butter, weich; 70 g Zucker; 1 Ei; 1 kleiner, säuerlicher Apfel (z.B. Cox Orange) 1 Prise Zimt; 30 g Pistazien, grob gehackt; 25 g Zartbitter-Schokolade, grob gehackt;
- Butter mit dem Zucker so lange schlagen, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben. Das Ei unterrühren. Mehl, Backpulver und Kakao unter diese Masse heben.
- Den geschälten Apfel auf der Röschtiraffel grob hacken und mit dem Zimt mischen. Diese Masse mit dem Pistazien– und de Schokoladehäksel vermengen.
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Ein Blech mit Backpapier auslegen. Mit einem Esslöffel kleinen Haufen der Apfelmasse darauf setzen. In der Backofenmitte in zirka 8 Minuten backen. Abkalten lassen. Erst dann mit einem Spatel vom Papier lösen.
«Ein ganz neues Super-Guetzli von Michèle»
125 g Mehl; 1 Prise Salz; 1 TL Backpulver; 10 g Kakao; 80 g Butter, weich; 70 g Zucker; 1 Ei; 1 kleiner, säuerlicher Apfel (z.B. Cox Orange) 1 Prise Zimt; 30 g Pistazien, grob gehackt; 25 g Zartbitter-Schokolade, grob gehackt;
- Butter mit dem Zucker so lange schlagen, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben. Das Ei unterrühren. Mehl, Backpulver und Kakao unter diese Masse heben.
- Den geschälten Apfel auf der Röschtiraffel grob hacken und mit dem Zimt mischen. Diese Masse mit dem Pistazien– und de Schokoladehäksel vermengen.
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Ein Blech mit Backpapier auslegen. Mit einem Esslöffel kleinen Haufen der Apfelmasse darauf setzen. In der Backofenmitte in zirka 8 Minuten backen. Abkalten lassen. Erst dann mit einem Spatel vom Papier lösen.
«Ein Guetzli meines Lehrmeisters, Felix Hubli»
250 g Butter; 300 g Zucker; 1 EL Vanillezucker; 375 g Mehl; 1 TL Backpulver; 1 Prise Salz
- Butter schmelzen und zu braunem Stadium bringen. Sofort abgiessen und abkalten lassen. Zucker und Vanillezucker zufügen. Alles schaumig schlagen. Mehl, Salz und Backpulver darübergeben. Dann unterheben und den Teig zu Rollen von 3cm Durchmesser formen. Diese kalt stellen.
- Scheiben von 1/2 cm Dicke abschneiden und auf Backpapier legen. Im 160 Grad heissen Backofen in zirka 15 Minuten gut dunkelgelb backen. Sofort vom Blech nehmen.
«Ein Guetzli meines Lehrmeisters, Felix Hubli»
250 g Butter; 300 g Zucker; 1 EL Vanillezucker; 375 g Mehl; 1 TL Backpulver; 1 Prise Salz
- Butter schmelzen und zu braunem Stadium bringen. Sofort abgiessen und abkalten lassen. Zucker und Vanillezucker zufügen. Alles schaumig schlagen. Mehl, Salz und Backpulver darübergeben. Dann unterheben und den Teig zu Rollen von 3cm Durchmesser formen. Diese kalt stellen.
- Scheiben von 1/2 cm Dicke abschneiden und auf Backpapier legen. Im 160 Grad heissen Backofen in zirka 15 Minuten gut dunkelgelb backen. Sofort vom Blech nehmen.
«Streicht man vor dem Geniessen auf den Heidsand.»
200 g Zucker; 3 EL Wasser; 100 g kalte, gesalzene Butter, gewürfelt; 2 dl Vollrahm
- Zucker und Wasser aufkochen. Nicht umrühren. Unter gelegentlichem Pfannenschwenken einen hellbraunen Caramel ziehen. Butter zugeben und unter Rühren auflösen. Vollrahm unter gelegentlichem Rühren unterziehen bis eine dickflüssige Masse entsteht.
- In saubere, leicht gewärmte Weckgläser füllen und verschliessen. Hält sich an einer kühlen, dunklen Stelle ca. 1 Monat.
«Streicht man vor dem Geniessen auf den Heidsand.»
200 g Zucker; 3 EL Wasser; 100 g kalte, gesalzene Butter, gewürfelt; 2 dl Vollrahm
- Zucker und Wasser aufkochen. Nicht umrühren. Unter gelegentlichem Pfannenschwenken einen hellbraunen Caramel ziehen. Butter zugeben und unter Rühren auflösen. Vollrahm unter gelegentlichem Rühren unterziehen bis eine dickflüssige Masse entsteht.
- In saubere, leicht gewärmte Weckgläser füllen und verschliessen. Hält sich an einer kühlen, dunklen Stelle ca. 1 Monat.
«Ein Bündner kennt natürlich das echte Nusstortenrezept.»
Zuckerteig: 200 g Zucker; 200 g Butter; 100 g Ei; 1 Prise Salz; 400 g Mehl; Nussfüllung: 25 g Butter; etwas Zitronensaft; 360 g Zucker (1/10 davon Vanillezucker); 2 dl Rahm; 20 g Bienenhonig; 330 g Baumnüsse, gehackt
- Zum Zuckerteig die Butter und den Zucker samt der Prise Salz schaumig schlagen. Die Eier untergeben. Das Mehl dazu sieben und alles superrasch zu einem Teig kneten. In Klarsichtfolie einschlagen und für zirka 1 Stunden kühl stellen.
- Teig zwischen Klarsichtfolien auf zirka 5 mm Dicke auswallen. Eine Scheibe von 30 cm Durchmesser ausschneiden. Eine weitere Scheibe von 24 cm Durchmesser ausschneiden.
- Eine Springform von 24 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen. Die 30 cm-Scheibe als Boden einlegen. Den Rand mit den Fingern hochziehen. Kühl stellen.
- Zur Füllung den Rahm lauwarm werden lassen. In einer weiteren Pfanne den Zucker mit 2 dl Wasser vermengen und alles zum dunkelgelben Caramel kochen. Den Rahm sofort unterrühren. Butter und Zitronensaft unterziehen und alles solange köcheln, bis der Caramel vollständig aufgelöst ist. Die Pfanne vom Feuer nehmen und den Honig unterziehen. Die Baumnüsse grob hacken und unterziehen.
- Diese Masse etwas abkühlen lassen. Aber sie soll immer noch rinnen. In diesem Stadium in den vorbereiteten Boden ausgiessen und alles im Kühlschrank vollständig auskühlen lassen.
- Teigrand mit einer Spur Ei bestreichen, den Deckel aufsetzen und den Rand darüber klappen. Mit der Gabel andrücken und alles mit der Eimasse bestreichen. In den Deckel mit der Bratengabel einige Löcher stechen.
- In der unteren Hälfte des auf 180 Grad vorgeheizten Backofens in zirka 35 MInuten backen. Erst nach dem Abkalten die Torte sehr, sehr vorsichtig aus der Form lösen.
«Ein Bündner kennt natürlich das echte Nusstortenrezept.»
Zuckerteig: 200 g Zucker; 200 g Butter; 100 g Ei; 1 Prise Salz; 400 g Mehl; Nussfüllung: 25 g Butter; etwas Zitronensaft; 360 g Zucker (1/10 davon Vanillezucker); 2 dl Rahm; 20 g Bienenhonig; 330 g Baumnüsse, gehackt
- Zum Zuckerteig die Butter und den Zucker samt der Prise Salz schaumig schlagen. Die Eier untergeben. Das Mehl dazu sieben und alles superrasch zu einem Teig kneten. In Klarsichtfolie einschlagen und für zirka 1 Stunden kühl stellen.
- Teig zwischen Klarsichtfolien auf zirka 5 mm Dicke auswallen. Eine Scheibe von 30 cm Durchmesser ausschneiden. Eine weitere Scheibe von 24 cm Durchmesser ausschneiden.
- Eine Springform von 24 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen. Die 30 cm-Scheibe als Boden einlegen. Den Rand mit den Fingern hochziehen. Kühl stellen.
- Zur Füllung den Rahm lauwarm werden lassen. In einer weiteren Pfanne den Zucker mit 2 dl Wasser vermengen und alles zum dunkelgelben Caramel kochen. Den Rahm sofort unterrühren. Butter und Zitronensaft unterziehen und alles solange köcheln, bis der Caramel vollständig aufgelöst ist. Die Pfanne vom Feuer nehmen und den Honig unterziehen. Die Baumnüsse grob hacken und unterziehen.
- Diese Masse etwas abkühlen lassen. Aber sie soll immer noch rinnen. In diesem Stadium in den vorbereiteten Boden ausgiessen und alles im Kühlschrank vollständig auskühlen lassen.
- Teigrand mit einer Spur Ei bestreichen, den Deckel aufsetzen und den Rand darüber klappen. Mit der Gabel andrücken und alles mit der Eimasse bestreichen. In den Deckel mit der Bratengabel einige Löcher stechen.
- In der unteren Hälfte des auf 180 Grad vorgeheizten Backofens in zirka 35 MInuten backen. Erst nach dem Abkalten die Torte sehr, sehr vorsichtig aus der Form lösen.
«So gut, dass wir ihn jetzt im Café Boy anbieten!»
Teig: 400 g Zopfmehl; 1/2 TL Salz; 80 g Zucker; 1/2 Hefewürfel, zerbröselt; 80 g Butter, weich; 1,5 dl Milch, lauwarm; 1 Ei, verklopft; Füllung: 250 g gemahlene Mandlen; 100 g Zucker; 1 Ei; 1 Apfel, fein gerieben; 1 dl Vollrahm; 6 EL Aprikosenkonfitüre; 1 Ei verklopft; Glasur: 5 El Puderzucker; 1 El Zitronensaft
- Die ersten vier Zutaten miteinander vermengen. Milch und Ei und Butter zugeben. Alles zu einem weichen Teig verarbeiten. Locker zugedeckt bei Raumtemperatur auf das doppelte Volumen aufgehen lassen.
- Für die Füllung sämtliche Zutaten vermengen.
- Den Teig auf etwas Mehl auf 40 x 65 cm auswallen. In drei gleiche Längsstreifen schneiden. Diese mit etwas heiss gemachter Konfitüre bestreichen. Die Füllung darauf verteilen.
- Jeden der Teigstreifen längs aufrollen.
- Diese Rollen zu einem Zopf flechten. Diesen als Ring in eine Springform (26cm) legen. Locker bedeckt, bei Raumtemperatur etwa 30 Minuten lang gehen lassen. Mit Ei bestreichen.
- In die untere Hälfte des auf 200 Grad vorgehiezten Backofens schieben und dort in zirka 50 Minuten backen. Wird der Kranz zu dunkel, deckt man ihn mit etwas Alufolie ab.
- Den Puderzucker mit dem Zitronensaft vermengen und nochheissen Hefekranz damit bestreichen.
«So gut, dass wir ihn jetzt im Café Boy anbieten!»
Teig: 400 g Zopfmehl; 1/2 TL Salz; 80 g Zucker; 1/2 Hefewürfel, zerbröselt; 80 g Butter, weich; 1,5 dl Milch, lauwarm; 1 Ei, verklopft; Füllung: 250 g gemahlene Mandlen; 100 g Zucker; 1 Ei; 1 Apfel, fein gerieben; 1 dl Vollrahm; 6 EL Aprikosenkonfitüre; 1 Ei verklopft; Glasur: 5 El Puderzucker; 1 El Zitronensaft
- Die ersten vier Zutaten miteinander vermengen. Milch und Ei und Butter zugeben. Alles zu einem weichen Teig verarbeiten. Locker zugedeckt bei Raumtemperatur auf das doppelte Volumen aufgehen lassen.
- Für die Füllung sämtliche Zutaten vermengen.
- Den Teig auf etwas Mehl auf 40 x 65 cm auswallen. In drei gleiche Längsstreifen schneiden. Diese mit etwas heiss gemachter Konfitüre bestreichen. Die Füllung darauf verteilen.
- Jeden der Teigstreifen längs aufrollen.
- Diese Rollen zu einem Zopf flechten. Diesen als Ring in eine Springform (26cm) legen. Locker bedeckt, bei Raumtemperatur etwa 30 Minuten lang gehen lassen. Mit Ei bestreichen.
- In die untere Hälfte des auf 200 Grad vorgehiezten Backofens schieben und dort in zirka 50 Minuten backen. Wird der Kranz zu dunkel, deckt man ihn mit etwas Alufolie ab.
- Den Puderzucker mit dem Zitronensaft vermengen und nochheissen Hefekranz damit bestreichen.