Launologe Helmut Fuchs gibt Tipps gegen den Winter- und Corona-Blues
So lächeln Sie die Krise weg!

Bei den Menschen herrscht zurzeit der Winterblues. Launologe und Psychotherapeut Helmut Fuchs weiss, wie man gegen die schlechte Laune ankommt.
Publiziert: 17.12.2021 um 15:16 Uhr
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Gute Laune zu verbreiten, ist sein Geschäft: Helmut Fuchs ist Psychotherapeut, Launologe und Buchautor.
Foto: zvg
Janina Bauer

Draussen ist es kalt und dunkel, Corona wütet nach wie vor, die Stimmung der Menschen ist gedrückt. Einer ist jedoch gut gelaunt: Psychotherapeut, Launologe und Buchautor Helmut Fuchs. Am Telefon erklärt er: «Es kommt eben auf die Perspektive an.»

Der Deutsche beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit den Launen des Menschen und ist überzeugt: «Wir können unsere Stimmung selbst beeinflussen. Denn selbst dem Coronavirus kann man etwas Gutes abgewinnen.» Doch der Mensch neige eher zum Katastrophisieren, sagt Fuchs.

Für gute Stimmung sorgen

Dazu kommt ein psychologisches Phänomen, die sogenannte saisonal abhängige Depression. Sie wird durch den starken Lichtmangel in den Wintermonaten ausgelöst. Einige Menschen leiden darunter so stark, dass sie medizinische Hilfe benötigen. Bei den meisten drückt die Jahreszeit vor allem auf die Stimmung. Hinzu kommt die dauerhafte Bedrohung durch das Coronavirus. Keine gute Kombination.

Launologe Helmut Fuchs weiss jedoch, wie man für gute Stimmung sorgt, selbst in dunklen Zeiten. Er hat folgende Tipps:

1. Verantwortung übernehmen: Haben wir schlechte Laune, neigen wir dazu, die Gründe dafür im Äusseren zu suchen. Mal ist der Chef schuld, mal die Verspätung des Zugs, mal die lärmenden Nachbarskinder. Tatsächlich kommt die Stimmung aber aus dem Inneren. «Es gibt keine Situation, keine Person, kein Ereignis, das unsere Laune beeinflussen kann. Es gibt nur Bewertungs- und Betrachtungsweisen, die entsprechende Emotionen auslösen», erklärt Fuchs. Deswegen sei es wichtig, dass wir die Verantwortung für unsere Launen selbst übernehmen.

2. Psychohygiene betreiben: Doch was tun, wenn man mal wirklich schlechte Laune hat? Darauf wissen die wenigsten Menschen eine Antwort, so Launologe Fuchs. Der Schlüssel liege darin, eine gesunde Psychohygiene zu betreiben. Konkret versteht man darunter, zu lernen, wie man sich um sich selbst kümmert. Dazu gehört unter anderem darüber zu reflektieren, welche unserer Betrachtungsweisen positive Emotionen auslösen und welche negative – quasi die eigenen Filter zu überarbeiten. Hilfreich können auch Techniken sein, die uns unterbewusst stärken, wie zum Beispiel Meditationen oder autogenes Training. Ziel des Ganzen ist es, sich positive Betrachtungsweisen anzueignen, die uns in schweren Zeiten wie ein Puffer zur Verfügung stehen. Eine gute Psychohygiene muss über einen längeren Zeitraum aufgebaut und geübt werden. Launologe Fuchs empfiehlt: «Ähnlich wie täglich die Zähne zu putzen, sollte man ein paar Minuten Psychohygiene in den Alltag einbauen.»

3. Rituale im Alltag: Es gibt jedoch auch kurzfristige Massnahmen, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken. Insbesondere, wenn sie regelmässig in Form von Ritualen ausgeführt werden, so Helmut Fuchs. Er nennt Beispiele: Für einen positiven Start in den Tag empfiehlt er die drei «Morgenfragen». Worauf freue ich mich heute? Wem möchte ich eine Freude bereiten? Worauf bin ich stolz? Oder: Ganze bewusst Musik hören, die glücklich macht. Denn: «Musik ist ein wahrer Stimmungsbooster.» Ist die Stimmung getrübt, lohnt es sich, anderen oder auch sich selbst ganz bewusst eine Freude zu machen. «Das aktiviert das Belohnungssystem und fördert die Ausschüttung von Glückshormonen», erklärt der Launologe.

4. Ein freundliches Gesicht: Lachen und Lächeln ist ein universelles Zeichen der guten Stimmung. Doch es funktioniert auch andersrum. «Macht man ganz bewusst ein freundliches Gesicht, wirkt sich das merklich auf die eigene Stimmung aus», sagt Fuchs. Begegnet man anderen Menschen mit einem Lächeln und einer freundlichen Körperhaltung statt mit grimmiger Miene und verschränkten Armen, wirkt sich das automatisch auch auf deren Laune aus. Ein Lächeln, doppelter Effekt.

5. Ernährung und Bewegung: Auch auf körperlicher Ebene kann bewusst für die Ausschüttung von Glückshormonen gesorgt werden. Elementar dafür ist ausreichend Bewegung. «Täglich eine halbe Stunde Bewegung bei Tageslicht an der frischen Luft wirkt Wunder», sagt Fuchs. Ernährungstechnisch empfiehlt er viel Obst und Gemüse zur Stärkung des Immunsystems. «Ergänzend können ab und zu ein Stück dunkle Schokolade oder ein Gläschen Prosecco für gute Laune sorgen.»

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