Putzfrau: Jetzt will sie schon Ferienlohn und Kaffeepausen

Zwei Vormittage pro Monat arbeitet unsere Putzfrau während jeweils drei Stunden. Dafür will sie 100 Franken Lohn und neu auch 20 Minuten Kaffeepausen dazwischen. Gehts noch? Sie hat den Schweizer Pass. Kriegt sie auch Lohn, wenn sie einen Unfall hatte, krank ist oder sogar in den Ferien? Wo muss ich die Putzfrau melden? Kostet es dann noch mehr? Hermine K.
Publiziert: 24.06.2009 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2018 um 18:54 Uhr
Ihre Putzfrau erbringt eine Arbeitsleistung. Deshalb ist diese Anstellung ein ganz normales Arbeitsverhältnis wie jeder andere Job auch.Das heisst für Sie, dass Sie für Ihre Reinigungskraft die gleichen Beiträge abrechnen müssen wie eine normale Firma für die Mitarbeitenden. Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Ferienlohn und Pausen sind arbeitsrechtlich geregelt. Wie sieht das für den Vertrag mit Ihrer Putzfrau aus?Eine Viertelstunde Pause erhält eine Mitarbeiterin erst, wenn sie mehr als fünfeinhalb Stunden gearbeitet hat (Arbeitsgesetz Artikel 15). Bei drei Stunden Arbeit ist für Ihre Putzfrau die Pause nicht bezahlt.Natürlich hat Ihre Reinigungskraft auch Anspruch auf Ferien, insgesamt vier Wochen pro Jahr. Die sind bezahlt. Oder Sie zahlen ihr 8,33 % mehr Lohn, das gilt dann als Ferienentschädigung.Eine Unfallversicherung kostet Sie ungefähr 100 Franken pro Jahr. Das lohnt sich allemal – verunfallt Ihre Haushalthilfe während der Arbeit, würde Sie das weitaus teurer kommen.Erkrankt die Mitarbeiterin, müssen Sie den Lohn weiterhin bezahlen. Je nach Anstellungsdauer zwischen drei Wochen und mehreren Monaten.Als Arbeitgeberin zahlen Sie die Hälfte der obligatorischen Sozialabzüge. Das sind:10,1 % AHV, IV, EO-Beiträge2 % Arbeitslosenbeiträge Total: 12,1 %.Davon zahlen Sie 6,05 % und die Putzfrau 6,05 %.Gleichzeitig zahlen Sie als Chefin noch Kinderzulagenbeiträge, im Kanton Zürich sind das 1,2 %, sowie Verwaltungskosten an die Ausgleichskasse 3 % (berechnet auf den AHV-Beiträgen).Trotz dieser Abrechnerei rate ich Ihnen: Schwarze Putzfrauenarbeit lohnt sich nicht.
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