Das Raiffeisen Vorsorgebarometer 2025 zeigt, dass das Thema Vorsorge präsent ist, aber mit vielen Unsicherheiten verbunden bleibt. Einerseits ist das Vertrauen in die AHV gesunken. Andererseits verstehen viele die Funktionsweisen der 2. Säule nicht: Nur 38 Prozent wissen, dass durch Pensionskassen verwaltete Vorsorgegelder an den Finanzmärkten investiert werden. Dabei stammt der grösste Teil der Altersvorsorge aus diesen Erträgen – sie gelten als «dritter Beitragszahler» neben Arbeitnehmenden und Arbeitgeber.
Beliebt wie nie ist die private Vorsorge: 78 Prozent besitzen inzwischen eine Säule 3a. Ein erfreulicher Trend, denn je früher die Planung beginnt, desto sicherer lässt sich die Pensionierung in Sachen Finanzen gestalten.
Wer frühzeitig vorsorgt, kann dank des langen Anlagehorizontes und Renditechancen an den Finanzmärkten profitieren. Wertschriften wirken tiefen Zinsen und der Inflation entgegen, während Guthaben auf reinen Sparkonten oder aktuell niedrig verzinsten 3a-Konten langfristig an Wert verlieren.
Mit diesen sieben Tipps können Sie Ihre Vorsorge einfach optimieren:
Früh starten – und investieren
Einzahlungen in die Säule 3a lohnen sich schon vor 30: Man spart Steuern und lässt das Alterskapital stetig wachsen. Wer langfristig Vermögen aufbauen will, nutzt daher am besten die Renditechancen von Vorsorgefonds. Schon mit einer ausgewogenen Anlagestrategie kann die zu erwartende Rendite wesentlich höher sein als auf dem verzinsten Vorsorgekonto. Der lange Anlagehorizont bis zum Bezug der Vorsorgegelder senkt die Risiken bei Investitionen in Wertschriften.
QUOTE RAIFFEISEN EXPERT:IN mit Hinweis auf die Bedeutung privater Vorsorge und Vorsorgefonds?
Steuervorteile der Säule 3a nutzen
Angestellte mit Pensionskasse können aktuell bis zu 7258 Franken pro Jahr in die Säule 3a einzahlen und damit ihre Steuerlast deutlich senken. Kapital und Erträge bleiben bis zum Bezug. Mit dem Steuerrechner lässt sich das Sparpotenzial erkennen – dieses variiert von Gemeinde zu Gemeinde.
Flexiblere Vorsorge dank Nachzahlung in Säule 3a
Nicht immer ist es möglich, den Maximalbetrag einzuzahlen. Ab dem Jahr 2026 können unter bestimmten Voraussetzungen Beitragslücken ab 2025 rückwirkend geschlossen werden. Auch diese Nachzahlungen lassen sich vom steuerbaren Einkommen abziehen.
Säule 3a ist mehr als nur Alterskapital
Das Guthaben in der Säule 3a ist bis zum 60. Altersjahr gebunden, kann aber unter gewissen Bedingungen wie beispielsweise ein Eigenheimkauf, bei Selbständigkeit oder beim Auswandern vorzeitig genutzt werden.
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Mehrere 3a-Konten oder -Depots, weniger Steuern
Ab dem 60. Altersjahr können 3a-Gelder bezogen werden. Da jedes Konto komplett aufgelöst und die Auszahlung als Ganzes versteuert wird, steigt bei grossen Beträgen die Steuerprogression spürbar an. Wer mehrere 3a-Konten bzw. 3a-Depots führt, kann die Bezüge über verschiedene Jahre staffeln und so die Steuerbelastung deutlich reduzieren. Ab einem Sparbetrag von rund 50’000 Franken lohnt es sich deshalb, ein weiteres 3a-Konto zu eröffnen.
Einkauf in die Pensionskasse
Laut Vorsorgebarometer 2025 sehen sich nur 38 Prozent der Versicherten den Pensionskassenausweis vertieft an. Dabei ist dort neben den prognostizierten Renten und Altersguthaben auch das Einkaufspotenzial in die 2. Säule ersichtlich. Mit freiwilligen Pensionskasseneinkäufen lassen sich Beitragslücken schliessen und gleichzeitig Steuervorteile nutzen.
Vorsorgefalle Teilzeit
Ein reduziertes Pensum führt zu Einbussen in der 2. Säule. Wer Teilzeit arbeitet, sollte deshalb noch stärker auf die private Vorsorge setzen und mögliche Einkäufe in die Pensionskasse prüfen.
Mit Planung lässt sich die finanzielle Zukunft sichern
Jede Lebensphase stellt andere Herausforderungen. Ein laufendes Budget zeigt, welche finanziellen Möglichkeiten offenstehen. Fakt ist, dass sich auch kleine regelmässige Einzahlungen in die Vorsorge langfristig auszahlen – dank Steuervorteilen und Zinseszinseffekt.
3a-Gelder können ab 60 Jahren bezogen werden. Wer sein Vermögen auf mehrere Vorsorgekonten aufgeteilt hat, kann diese gestaffelt über mehrere Jahre auszahlen lassen und mindert so die Steuerbelastung. Bei der Pensionskasse stellt sich die Frage: Rente, Kapital oder eine Mischform? Gemäss diesjährigem Vorsorgebarometer wählen 36 Prozent eine Rente, 18 Prozent das Kapital beziehen und knapp ein Drittel die Kombination aus Rente und Kapital. Wichtig: Bei Kapitalbezug ist eine sorgfältige Vermögensplanung essenziell. Einerseits soll das Geld bis zum Lebensende reichen, andererseits Anlagerisiken getragen werden können.
Vorsorge ist ein Thema, das uns ein Leben lang begleitet. Daher ist es wichtig, regelmässig eine Standortbestimmung vorzunehmen und, bei Bedarf, mit den richtigen Stellschrauben die persönliche Vorsorge zu optimieren.