Mischt man bestimmte Früchte zusammen mit Milch oder Milchprodukten wie Quark oder Joghurt, werden diese bitter und dickflüssig. Dies passiert vor allem bei Kiwi, Ananas oder Papaya. Der Grund für diesen unangenehmen Effekt sind bestimmte Enzyme, die das Eiweiss in kleine Bruchstücke spalten. Durch diese Abspaltung entsteht ein ungeniessbarer, bitterer Geschmack. Dies lässt sich nicht mehr ungeschehen machen und kann weder mit fettreichem Quark noch Rahm überdeckt werden.
In der Praxis gibt es aber ein paar Tricks, damit sie trotzdem diese Kombination geniessen können. Diese Enzyme lassen sich nämlich durch Erhitzen ausser Gefecht setzen. So wird zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie für ein Kiwijoghurt erhitztes Kiwikonzentrat verwendet. Nehmen Sie für einen Dessert Ananas aus der Dose, ist das ebenfalls unproblematisch. Denn durch die Erhitzung der Früchte sind die abspaltenden Enzyme zerstört und sind wirkungslos.
Eine andere Alternative, gerade bei den Kiwis, sind die etwas süsseren, gelbfleischigen Sorten, die sogenannten Kiwi Gold. In diesen ist das milchspaltende Enzym praktisch nicht enthalten. Essen Sie gerne Müesli mit frischen Früchten, dann geben Sie die Früchte unmittelbar vor dem Verzehr dazu oder servieren sie einfach separat. Und verwenden Sie frische Fruchtscheiben als Dekoration auf Torten, sollte jeweils eine Schicht Schokolade oder Tortenguss die Früchte vom Quark trennen. Wichtig: Der Guss darf aber keine Gelatine enthalten, denn diese Enzyme verhindern auch das Festwerden von Gelatine.
Sie können sich die eiweissspaltenden Eigenschaften dieser verschiedenen Früchte aber auch in Form eines natürlichen Fleischzartmachers zu Gute machen: Reiben Sie Fleisch mit Kiwihälften oder Ananasscheiben kurz ein oder marinieren Sie sie damit. Dadurch wird das zähe Bindegewebe des Fleisches «gespalten» und das Fleisch wird besonders zart.
E-Mail: ernaehrung@blick.ch
Es können nicht alle Fragen berücksichtigt werden.
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