Meine derzeitige Chefin aber ist mega pingelig. Im Februar erhielt ich deshalb von ihr prompt eine Verwarnung, weil ich das Geschäft nicht immer pünktlich um 8 Uhr öffnete. Seither war ich immer pünktlich. Bis vor ein paar Tagen, da kam ich wieder zu spät. Wofür ich prompt eine fristlose Kündigung kassierte — zu Recht?Luc K. Um ein Arbeitsverhältnis von einem Tag auf den anderen auf-zulösen, braucht der Chef gute Gründe. Folgendes kann zu einer fristlosen Entlassung führen:Ein Vergehen gegenüber der Firma: gefälschte Spesenrechnungen, falsche Arbeitsrapporte oder ein Diebstahl. Falsche Angaben in der Bewerbung: Sie sprechen perfekt Französisch – der Chef merkt aber, dass Ihr Wissen nur bis «Bonjour» reicht.Unseriöses Verhalten gegenüber dem Arbeitgeber: etwa, wenn Sie der Konkurrenz Aufträge zuhalten.Ausserdem gibt es Gegebenheiten, bei denen der Arbeitgeber den Mitarbeiter erst abmahnen muss, bevor er ihn auf die Strasse stellen darf: Missachten von Weisungen oder die Verweigerung zumutbarer Arbeiten.Oder, wie in Ihrem Fall: Pflichtverletzungen am Arbeitsplatz, wie Nichterscheinen oder regelmässige, selbst verschuldete Verspätungen.Ihre Arbeitgeberin hat Sie korrekt verwarnt und danach schafften Sie es sogar, mehrere Monate pünktlich zu sein. Deshalb können Sie versuchen, gegen die Kündigung zu protestieren. Halten Sie Ihre Meinung in einem eingeschriebenen Brief fest. Allzu grosse Hoffnungen dürfen Sie sich aber nicht machen. Denn Ihrer Chefin entgingen durch die Verspätungen Aufträge – darüber hinaus leidet das Image ihres Geschäftes, wenn ein Mitarbeiter den Laden zur Öffnungszeit unpünktlich aufschliesst.Was die Sache nicht besser macht: Nach einer fristlosen Kündigung wird es schwierig, eine neue Stelle zu finden. Auch bei der Arbeitslosenkasse müssen Sie mit enorm vielen Sperrtagen rechnen.