Das Sennechutteli hat auf dem Bauernhof schon lange ausgedient. Das Landleben ist heute modisch, modern, bunt und elegant. Bio-Bauer Kurt Keller, 41, aus Andwil SG und seine Frau Christa, 41, mögen zum Beispiel den legeren Jeans-Look. Ihr Sohn Pascal, 14, steht wie seine Schwester Stéphanie, 13, auf kräftige Farben und sportlich-bequeme Klamotten. Und die beiden 10-jährigen Ladina und Bianca können manchmal stundenlang in ihrem Kleiderberg wühlen, bis sie etwas gefunden haben, das beiden passt. Denn dass sie «uniform» auftreten wollen, versteht sich von selbst. Künftig dürften die Kleiderschränke der Familie Keller sich noch schneller füllen: Die fröhlichen sechs wurden im grossen Wettbewerb von Vögele und der Schweizer Illustrierten aus 1000 Bewerbern zur «Vögele-Familie des Jahres» gewählt. Als Hauptpreis werden sie jetzt ihr Leben lang vom Modehaus Charles Vögele gratis mit ihren Lieblingskollektionen eingekleidet. Doch damit nicht genug: Im Februar heissts für die Kellers Koffer packen. Dann gehts ab nach Südafrika, wo sie zu einem professionellen Fotoshooting für den Vögele-Katalog erwartet werden. «Ein fantastisches Abenteuer», wie Kurt Keller meint. «Das hätten wir uns nie träumen lassen!» Dabei hat alles eigentlich fast zufällig angefangen: «Ich las in der Schweizer Illustrierten über den Wettbewerb und fands eine witzige Idee», erinnert sich Mama Christa. «Es war schon kurz vor Einsendeschluss, darum überlegten wir nicht lange und machten kurz entschlossen mit.» Damit, dass sie wenig später bereits in der engeren Auswahl waren, hatten sie natürlich nicht gerechnet. Umso erstaunter waren die Kellers, als sie zu einem Casting nach Zürich eingeladen wurden. Kurt Keller, nie um eine originelle Idee verlegen, liess sich dazu etwas Besonderes einfallen: «Wir nahmen ein Kälblein an der Leine mit. Schliesslich wollten wir würdig unseren Bauernstand vertreten.» Klar, dass die Familie aus dem Sanktgallerland damit alle Aufmerksamkeit auf sich zog und sich unverwechselbar machte. Doch das allein war nicht der Grund, warum die Jury, zu der Vögele-Geschäftsführer Schweiz Josef Amrein, Ex-Miss-Schweiz Anita Hodel-Buri und SI-Chefredaktor Marc Walder gehörten, sich bei den vielen guten Kandidaten schliesslich für die Bauernfamilie entschied. Ausschlaggebend waren ihre spontane und offene Art und ihre grosse Flexibilität. Keine Selbstverständlichkeit für einen Bauern mit einem grossen Hof mit 40 Kühen, 8 Kälbern und der Hündin Dinka, die vor zwei Wochen sechs Junge bekommen hat! Diese werden liebevoll gepflegt von den Keller-Kids, die sie hätscheln und päppeln. Für sie ist die Vögele-Aktion natürlich ein spannendes Abenteuer: «Am Anfang war ich etwas skeptisch», sagt Pascal, «aber jetzt bin ich total begeistert.» Und Stéphanie meint: «Ich denke, dass ich jetzt mehr auf meine Kleider achten werde!» Auch die Zwillinge Bianca und Ladina freuen sich sehr über den Vögele-Preis: «Endlich können wir uns einmal so anziehen wie die coolen Stars in den Heftli!» Während seine Lieben schon dabei sind, ihre Kollektionen zusammenzustellen, bleibt Vater Kurt Keller mit den Füssen auf dem Boden: «Klar, diese Geschichte bringt einigen Rummel in unseren Alltag. Aber wir werden uns dadurch nicht verändern. Wir wollen so bleiben, wie wir sind, und möglichst viel Spass an der Sache haben.»
ANITA HODEL-BURI «Ich finde die Familie Keller sehr sympathisch und echt fotogen.»
MARC WALDER «Die Kellers zeigen, dass Schweizer Bauernfamilien modern und trendy sind.»
ANITA HODEL-BURI «Ich finde die Familie Keller sehr sympathisch und echt fotogen.»
MARC WALDER «Die Kellers zeigen, dass Schweizer Bauernfamilien modern und trendy sind.»