Sie hatte kürzlich einen ganz grossen Auftritt: Ende Januar zierte «Barbie», die berühmteste Plastikpuppe der Welt, das Cover des renommierten «Time Magazine». Der Grund: Nach über 55 Jahren hat Spielzeughersteller Mattel erstmals eine Barbie-Puppe mit üppigeren Massen auf den Markt gebracht – «curvy Barbie» ist da.
Hijab + Barbie = Hijarbie
Doch nicht nur das Marketing-Team von Mattel scheint sich Gedanken über das Aussehen von Barbie gemacht zu haben. Die 24-jährige Nigerianerin Haneefah Adam lancierte knapp zwei Monate vor Mattel ein ihrem Geschmack nach realistischere Version der Puppe: Hijarbie. Das Wort ist ein Zusammenzug aus Hijab, Englisch für das Kleidungsstück
Hidschab, zu Deutsch Kopftuch – und Barbie. Die Puppe hat sogar einen eigenen Instagram-Account, wo sie regelmässig ihre Outfits zur Schau trägt – selbstverständlich immer mit Kopftuch. Laut eigenen Angaben arbeitet Haneefah Adam, die den Account ursprünlich als kreative Spielerei ins Leben gerufen hatte, bereits an einer professionellen Webseite, wo die Hijarbie gekauft werden kann.
Das Echo über die Kurven-Barbie war in den Medien riesig, denn gerade in den letzten Jahren war die Puppe wegen ihrer unrealistischen Körperproportionen immer wieder in die Kritik geraten. Dies wirkte sich auch negativ auf die Absatzzahlen aus, die in den vergangenen Jahren stetig zurückgingen. Mit den neuen Barbie-Versionen, nebst dem Modell «curvy» wurde auch eine kleine, zierliche, die «petite»- und eine grosse, die «tall»-Version lanciert, will Mattel den Verkauf wieder ankurbeln. Wer weiss, ob jetzt, wo Haneefah Adam weltweit mit ihrer Kopftuch tragenden Puppe weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat, Mattel nicht auch den muslimischen Markt anpeilen wird.