Haar-Mythen im Check
Verstärken Haargummis wirklich den Haarausfall?

Wachsen die Haare schneller, wenn man sie oft schneidet? Verstärken Haargummis Haarausfall? Was an Mythen wie diesen dran ist, verrät Expertin Anastasiya Grossmann.
Publiziert: 23.09.2024 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2024 um 08:07 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • 11 Mythen über Haarpflege entlarvt
  • Haare wachsen nicht schneller durch häufiges Schneiden
  • Nasse Haare nicht sofort bürsten, lieber antrocknen lassen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Rund um die Mähne existieren unzählige Mythen.
Foto: Getty Images
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Sarah Riberzani

Einige denken, dass heisses Wasser das Haar austrocknet, andere wiederum glauben, dass Shampoo auf die ganze Mähne aufgetragen werden muss. Doch was ist nun wirklich Fakt, und was Mythos? Wenn Sie sich an unwahren Mythen orientieren, kann das haarsträubende Folgen für Ihre Mähne haben. Anastasiya Grossmann, Geschäftsinhaberin von Hair & Skin Deluxe, ist ein Profi auf ihrem Fachgebiet: Sie deckt auf, welche Mythen rund ums Thema Haare wirklich wahr sind, und sorgt damit für Überraschungen.

Mythos 1: Die Haare wachsen schneller, wenn man sie oft schneidet

Der wohl berühmteste Mythos ist, dass das Haarwachstum gefördert werden soll, wenn man dem Coiffeur oft einen Besuch abstattet. Doch das ist leider ein grosser Irrtum, wie Grossmann bestätigt: «Die Haare wachsen nicht schneller, dafür aber gesünder, da sich kein Spliss am Spitz bilden kann.» Es brauche selbstverständlich die richtige Pflege, um gespaltene Haarenden zu verhindern.

Mythos 2: Haargummis verstärken den Haarausfall

Man sagt, Haargummis sollen schlecht für die Haare sein und sogar den Haarausfall unterstützen. Doch stimmt dieser Mythos tatsächlich? Grossmanns Antwort lautet «Jein»: «Es kommt auf die Haarqualität und das Haargummi an.» Aus diesem Grund sei es besser, Haargummis sparsam zu verwenden. Die Haare sollten auch nie zu eng zusammengebunden werden. Grossmann empfiehlt, immer Scrunchies zu gebrauchen.

Mythos 3: Spliss kann mit den richtigen Produkten behoben werden

Dieser Mythos klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Man kann so viele professionelle Produkte gegen Spliss anwenden, wie man möchte, doch wenn sich die Haarspitzen einmal gespalten haben, kann man sie auch nicht mehr reparieren. «Da hilft nur ein guter Haarschnitt», fügt die Hair & Skin Deluxe-Geschäftsinhaberin an.

Mythos 4: Nasse Haare bürsten ist schädlich

Nach der Haarwäsche möchte man natürlich die Mähne erstmal ordentlich durchkämmen. Kein Wunder, die Haare werden durch das ganze Massieren und Rubbeln meistens ganz schön knotig. Nasse Haare sind aber besonders empfindlich und können somit durch das Kämmen schnell beschädigt werden. «Am besten sollte man das Haar ein wenig antrocknen, bevor man es durchkämmt. So ist es elastischer», rät Grossmann. Warten bis sie ganz trocken sind, sollte man laut der Expertin jedoch auch nicht, da die Haare so bei kleinen Knoten ausgerissen werden.

Mythos 5: Die Haare wachsen mit bestimmten Produkten schneller

Es gibt einige «Wundermittel» für die Mähne, die schnelleren Haarwuchs versprechen. Jedoch ist an diesen Produkten leider nichts dran. Shampoos und Co. haben keinen direkten Einfluss auf das Wachstum und können diesen dementsprechend auch nicht beschleunigen, wie Grossmann gesteht. «Aber mit der richtigen Pflege brechen die Haare nicht, und sie sehen länger aus.»

Mythos 6: Conditioner gehört auch auf die Kopfhaut

Auch Conditioner werden oftmals falsch aufgetragen. Denn auch an diesem Mythos ist nichts Wahres dran, wie Grossmann bescheinigt: «Conditioner und intensive Kuren gehören auf Längen und Spitzen. Definitiv nicht auf die Kopfhaut! So werden die Haare platt und fetten sehr schnell nach.»

Mythos 7: Shampoo muss bis in die Spitzen einmassiert werden

Die meisten Menschen verteilen Shampoo bis in ihre Haarenden. Doch genau so solle man das Haarwaschmittel nicht anwenden. Das sei überflüssig und könne den Haarspitzen sogar schaden. «Man sollte nur die Kopfhaut shampoonieren. Die Produktreste, die beim Auswaschen über die Längen fliessen, reichen für die Reinigung völlig aus», erklärt die Expertin.

Mythos 8: Heisses Wasser trocknet das Haar aus

Man muss zugeben, dass eine heisse Dusche für die Kopfhaut sehr angenehm sein kann. Leider ist dieses Gefühl auch schon der einzige Vorteil daran. Denn für die Haare ist laut der Expertin Hitze allgemein nicht gesund. Das heisse Wasser öffne nämlich die Schuppenschicht und trockne das Haar tatsächlich aus. Grossmann rät, die Mähne mit lauwarmem Wasser zu waschen.

Mythos 9: Silikone sind schlecht für die Haare

Einige sagen, Silikone sind gar nicht so schlecht für die Haut. Andere behaupten wiederum, dass das Haar dadurch leidet. Doch was stimmt nun? Die Expertin klärt auf: «Silikone an sich in Shampoo und Conditioner wirken nicht schädigend. Das Problem ist vielmehr, dass sich im Laufe der Zeit Silikon-Schicht um Silikon-Schicht auf die Haare legt.» Somit können Haarkuren nicht mehr in die Schuppenschicht eindringen. Die Haare würden durch Silikon auch viel schneller nachfetten.

Mythos 10: Es ist besser, die Haare mit einem T-Shirt, statt mit einem normalen Handtuch zu trocknen

Im Internet kursiert ein Trend, der besagt, dass Haare mit einem T-Shirt schonender getrocknet werden. Dazu soll man die Haare in ein grosses T-Shirt einwickeln und sie so an der Luft trocknen lassen. Doch ist dieser Mythos wirklich wahr? Die Profi-Antwort lautet: «Nein! Es ist nicht besser mit einem T-Shirt, aber durch die feinere Struktur der Baumwolle geht das Wasser schneller aus dem Haar.»

Mythos 11: Lufttrocknen ist besser als föhnen

Manchmal kann es nach der Dusche nicht schnell genug gehen. Die Haare sollen schnell trocken sein und perfekt sitzen. Doch die Hitze strapaziert das Haar langfristig. Daher trifft dieser Mythos auch zu, wie Grossmann bestätigt: «Lufttrocknen ist auf jeden Fall schonender für die Haare.»

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