Alles ist wie immer. Alles ist anders. Jetzt sind Trump-Zeiten und wenn Wallstreet auf Konjunktur-Erholung spielt, so hofft der lahmende Welt-Kunstmarkt mit – wenn es denn so sein sollte …
Eines ist sicher: In der Stadt, in der Amerikas neuer Präsident Trump das Anwesen der legendären Marjorie Merriweather Post besitzt und daraus auch einen Golfclub machte, ist noch ganz anderes, wohl alles möglich!
70'000 Besucher, 193 Galerien
Am Mittwoch öffnet hier die Art Basel Miami. Für die Crème de la Crème der Sammler dieser Zeit. Seit Tagen fliegen Kunsthändler mit ihrer Ware in die Stadt der Palmen, Sandstrände und Koksdealer. Mehr als 70'000 Besucher werden erwartet. 193 Galerien sind im Miami Convention Center gemeldet. Und weil die Depots der klassischen Moderne inzwischen leergekauft sind, greift der gewiefte Kunsthändler zu den noch heftig produzierenden Klassikern der Jetzt-Zeit: zu David Hockney, Ai Wei Wei und Gerhard Richter genauso wie zum fast obszön hoch gehandelten Nachwuchs, etwa den Schweizern Urs Fischer oder Olaf Breuning.
Endlos breiten sich dazu weitere Ausstellungen in ganz Miami Beach aus. Wenn auch nicht offiziell verbandelt, profitieren sie allesamt von der unglaublichen Zugkraft der Art Basel Miami.
Felsen-Phallus des Schweizers Ugo Rondinone
Wie jedes Jahr schiebt im Park vor dem Collins Museum ihr Ableger «Public» die ganz grosse Nummer. 20 überlebensgrosse Skulpturen und Objekte werden auf Schwertransportern unter den Palmen des Parks zusammengekarrt. Der Schweizer Ugo Rondinone lässt hier einen pop-bunten Felsen-Phallus errichten, sein österreichischer Kollege Erwin Wurm steuert wetterfest lackierte, lebensecht tanzende Alu-Anzüge bei, und Tony Tassets vielfarbige Pfeile zeigen, wo auf dieser Welt Oben und Unten zu finden sind.